Geschichte der DPSG

1928
Erste katholische Pfadfindergruppen in Wuppertal, Beuthen, München, Berlin, Frankfurt a. M., Speyer.

1929
Altenberg, 7. Oktober: Stämme schließen sich zur „Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg“ zum katholischen Jungenverband zusammen. Bundeskanzlei in Wuppertal.

1930
1. Bundesthing (später Bundesversammlung genannt) in Altenberg/Diözese Köln. Kluft, Pfadfindergesetz und vorläufige Bundesordnung werden beschlossen. Willi Werner (+1961) Reichsfeldmeister, Kaplan Emmerich Wolter (+1976) Reichskurat.

1931
2. Bundesthing in Leutesdorf am Rhein bei Schönstatt/ Diözese Trier. Aufnahme der DPSG in den Katholischen Jungmännerverband.

1932
Überall in Deutschland neue Pfadfinderstämme. Bundeskanzlei in Düsseldorf.

1933
Walter Casott (+1992) Reichsfeldmeister. 3. Bundesthing in Altenberg/Diözese Köln. Die DPSG zählt in 310 Stämmen rund 13.167 Mitglieder.

1934
Verbot des Tragens von Kluft, Abzeichen und Bannern.

1935
4. Bundesthing in Altenberg/Diözese Köln. Ostern: Romwallfahrt mit 200 Georgspfadfinder. Auf der Rückfahrt beschlagnahmt die Gestapo Kluft, Banner, Gitarren, Zelte usw. 16.000 Mitglieder, 457 Stämme.

1936
Kaplan Reinhardt Angenendt (+1987) Reichskurat. Druck des NS-Regimes nimmt zu.

1937
Bundesfahrt der DPSG nach Finnland. Landespfadfinderschaften Münster, Paderborn und Trier zwangsweise durch die Gestapo aufgelöst.

1938 bis 1945
Jahreswende 1937/38: 5. Bundesthing in Altenberg/Diözese Köln. Katholischer Jungmännerverband und Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg aufgelöst und verboten. Viele Gruppen arbeiten in der Illegalität weiter. Fred Joseph, Feldmeister aus Würzburg stirbt 1943 im Konzentrationslager Auschwitz.

1945
Aufbau neuer Pfadfindergruppen auf örtlicher Ebene.

1946
6. Bundesthing in Altenberg/Diözese Köln: Neue Bundesordnung, Hans Fischer (+1975) Bundesfeldmeister. 1. Bundeskurs in Altenberg.

1947
DPSG Mitbegründer des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend in Hardehausen. 7. Bundesthing in Altenberg/Diözese Köln. Bundesamt in Krefeld. DPSG schließt mit der Christlichen Pfadfinderschaft Deutschlands eine „Arbeitsgemeinschaft deutscher Pfadfinderbestrebungen“. 1. internationale Kontakte. Die DPSG zählt 282 Pfadfinderstämme mit 10.000 Mitgliedern.

1948
8. Bundesthing in Ingolstadt/Diözese Eichstätt. Kaplan Willi Werner (+1961) Bundeskurat. Es gibt 17 Landespfadfinderschaften.

1949
Zeitschriften: „Die große Fahrt“ für Mitglieder, „Georgspfadfinder“ für Führungskräfte. 9. Bundesthing in der Abtei Marienstatt/Diözese Limburg. Neue Struktur, Kluft, Frauen als Wölflingsführerinnen in der DPSG zugelassen. Gründung des Rings deutscher Pfadfinderbünde und des Deutschen Bundesjugendrings. Rüsthaus Sankt Georg in Krefeld und Georgs-Verlag in Augsburg werden gegründet. Das Handbuch „Der Georgspfadfinder“ und Kuratenhandbuch erscheinen. Die ersten Hochschulrunden werden von studierenden Pfadfindern gegründet. Die DPSG hat 20.500 Mitglieder.

1950
10. Bundesthing in Speyer/Diözese Speyer. Treffen der Bundesführung der Scouts de France und der DPSG. Ring deutscher Pfadfinderbünde wird Mitglied der Internationalen Pfadfinderkonferenz (WOSM). Rom-Pilgerfahrt von 1.000 Georgspfadfinder.

1951
11. Bundesthing auf Burg Gemen/Diözese Münster. 1. offizielle Teilnahme eines deutschen Kontingentes am Jamboree und der Internationalen Pfadfinderkonferenz. Gründung des Rechtsträgers „Bundesamt Sankt Georg e.V.“. Die DPSG hat 32.000 Mitglieder.

1952
12. Bundesthing in der Wies/ Diözese Augsburg: Bundesordnung und Bundesstatut. Zeitschriften für die Wölflinge „Das große Spiel“ und für die Georgsritter „Das große Leben“. Mitgliederzahl 39.000.

1953
13. Bundesthing in Schönstatt/Vallendar/Diözese Trier: Pater Michael Nordhausen OFM (+2003) wird Bundeskurat. Georgsritter nehmen am Welt-Rovermoot in Kandersteg/Schweiz teil.

1954
DPSG Bundesamt zieht in das neu gebaute Jugendhaus Düsseldorf. 14. Bundesthing in Altenberg/Diözese Köln: Einführung des Wettkampfes um den Georgsschild. „Große Woche“ der Georgsritter während der Kar- und Ostertage in Bebra. Internationale Konferenz des Katholischen Pfadfindertums in Altenberg. Die DPSG zählt 51.000 Mitglieder.

1955
15. Bundesthing auf Burg Feuerstein/Diözese Bamberg. 1. Woodbadgekurs. An deutschen Hochschulen werden Ritterrunden gegründet.

1956
16. Bundesthing in Neresheim/Diözese Rottenburg. Pacht des Zeltlagerplatzes „Kirschbaum“ in Westernohe/Westerwald. Erste Grundstückskäufe am „Altenberg“. Gründung des Sozialwerks der Georgsritter, die aufgerufen wurden, monatlich einen Stundenlohn zu spenden zur Errichtung eines Behindertenzentrums. 1. Bundeskurse auf dem Gelände der DPSG in Westernohe.

1957
17. Bundesthing in Hardehausen/Diözese Paderborn: Einführung einer neuen Kluft. 1.100 Georgspfadfinder nehmen am Jubiläums-Jamboree in England teil. Mitgliederzahl der DPSG: 62.000

1958
18. Bundesthing in Berlin/Diözese Berlin. 1. Zeltfreizeit für Jungen mit einer Körperbehinderung in Westernohe.

1959
19. Bundesthing in Haus Werdenfels/Diözese Regensburg. Am 2. Bundesfest des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend in Stuttgart nehmen 2.000 Georgspfadfinder teil. Die DPSG zählt 66.000 Mitglieder in 1.731 Stämmen. Bau des „Trupphauses“ und Ausbau des „Jagdhauses“ in Westernohe.

1960
20. Bundesthing in Aachen/Diözese Aachen: Nachfolger von Hans Fischer als Bundesfeldmeister wird Dr. Friedrich Kronenberg. 1. Konferenz der europäischen Pfadfinderbünde in Altenberg. 1. Bauabschnitt des Erholungsheims (heutiges „Hans Fischer Haus“).

1961
Bundesführung ruft zur Aktion 61 „Flinke Hände, flinke Füße … schaffen ein Werk für körperbehinderte Jugendliche“ für den Ausbau des Sozialwerkes Westernohe auf. 21. Bundesthing in Bad Griesbach/Diözese Freiburg: neue Altersstruktur, Umbenennung der „Ritter“ in „Rover“, Ordnung der Hochschulgemeinschaft und der Rover. Zeitschrift für die Eltern „Weg und Tat“. Im Alter von 55 Jahren stirbt der 1. Reichsfeldmeister und spätere Bundeskurat Willi Werner. Die DPSG hat 69.900 Mitglieder.

1962
Die Aktion „Flinke Hände flinke Füße“ soll künftig jährlich durchgeführt werden. 1961 und 1962 hat die Aktion für das Sozialwerk in Westernohe 267.000 DM erbracht. 22. Bundesthing in Osnabrück/Diözese Osnabrück: Bundeskurat P. Beda Emunds OSB (+1991). Altenberger Woche mit Teilnehmern aus europäischen Ländern.

1963
23. Bundesthing in Würzburg/Diözese Würzburg: neuer Bundeskurat Pater Rüdiger Ortmeyer OP (+1994). Die DPSG hat 72.500 Mitglieder in 1.638 Stämmen. Teilnahme von Mitgliedern der DPSG am Kongress der katholischen Pfadfinderkonferenz in Frankreich und am 11. Weltjamboree in Marathon/Griechenland. Die Aktion 63 „Flinke Hände flinke Füße … schaffen für junge Menschen in Afrika“ erbringt 168.000 DM.

1964
Das 24. Bundesthing in Passau/Diözese Passau befasst sich mit Reformen der Pfadfinderpädagogik: Unternehmensmethode. Einweihung des Erholungsheims für Jugendliche mit Behinderung und der zentralen Schulungsstätte der DPSG in Westernohe mit Kapelle und Schwimmbad. An deutsch-französischen Begegnungen nehmen 2.300 Mitglieder der DPSG und 2.200 der Scouts de France teil. Ergebnis der Jahresaktion „… schaffen Zeltplätze für die Jugend“: 105.000 DM. Letzter Wettkampf um den Georgsschild.

1965
Programm „Weite Horizonte“ für die Pfadfinderstufe und „Unternehmen Blitz“ für die Jungpfadfinder. 25. Bundesthing in Münster/ Diözese Münster: neuer Bundesfeldmeister Harry Neyer, Kluftänderungen, Pfadfinderhut wird abgeschafft und die Einführung einer neuen Lilie beschlossen. 1. Führerkongress „Weite Horizonte“ in Westernohe mit über 600 Teilnehmern. Die Aktion „Flinke Hände flinke Füße schaffen für junge Menschen in Südamerika“ erbringt 164.000 DM. Die DPSG hat 73.000 Mitglieder.

1966
26. Bundesthing in Marienburg, Bullay/ Diözese Trier. Führerkongress der Internationalen Konferenz des katholischen Pfadfindertums in Koblenz. Ergebnis der Aktion 66 „… schaffen Bildungsstätten für die Jugend“: 92.000 DM. Die Mitgliederzahl der DPSG geht erstmals geringfügig zurück. Das neue Lilienbanner wird eingeführt.

1967
Die Pfadfinderbewegung besteht seit 60 Jahren. 27. Bundesthing auf dem Seifriedsberg/Sonthofen/Diözese Augsburg: neue Altersstruktur und Einführung der eigenständigen Jungpfadfinderstufe. Aktivierung der Behindertenarbeit. Erstmals wird die Jahresaktion „Flinke Hände, flinke Füße …“ gemeinsam von der Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG) und der DPSG durchgeführt. Das Ergebnis der Jahresaktion „… schaffen für körperbehinderte Jugendliche“ beträgt 198.000 DM. In der Team-Reihe beginnt die Beschreibung der Stufenmethoden. Mitglieder: 72.000.

1968
28. Bundesthing auf dem Wohldenberg bei Hildesheim/Diözese Hildesheim. Kongress „Expansion“ in Westernohe. Jungpfadfinderstufe als selbstständige Altersstufe. 100. Woodbadge-Kurs. „Flinke Hände flinke Füße schaffen für kranke Menschen in aller Welt“. Ergebnis: 226.000 DM. Mitglieder: 71.000.

1969
29. Bundesthing in Rot an der Rot/Diözese Rottenburg. Verabschiedung der Satzung des Verbandes (mit neuen Bezeichnungen: Bundesversammlung, Vorsitzender, Leiter usw.). Jahresaktion „… helfen Kindern in Not“ für Kinderdörfer erbringt 170.000 DM. Mitglieder 70.200.

1970
30. Bundesversammlung in Kettwig/Diözese Essen. Bundeskurat wird P. Marcel Birner OP, stellvertretender Bundesvorsitzender Gutbert Klug. Die Aktion „Flinke Hände flinke Füße … helfen jungen Leuten in Übersee“, erbringt 152.000 DM. Mitglieder 72.000.

1971
31. Bundesversammlung in Hirschberg/Diözese Eichstätt. Ordnung des Verbandes 1. Teil wird verabschiedet. Mädchen können Mitglieder in der DPSG werden. Dionys Zink neuer Bundesvorsitzender. Die außerordentliche 32. Bundesversammlung in Haltern/Diözese Münster verabschiedet den 2. Teil der Ordnung des Verbandes. Jamboree in Japan. Mitgliederzahl der DPSG wieder steigend: 73.000. Jahresaktion „… helfen behinderten jungen Leuten“ erbringt 230.000 DM. Mitglieder: 76.000. Gründung der Freunde und Förderer der DPSG, Bundesverband in Düsseldorf.

1972
33. Bundesversammlung in Kirchähr/Limburg. Diskussion über Ausbildung in der DPSG schließt die Entwicklung der Neukonzeption von Bundeskursen ab. Mitglieder der DPSG nehmen gemeinsam mit Scouts de France an einem Entwicklungsprojekt in Obervolta teil. 89.000 DM Ergebnis der Aktion „Flinke Hände flinke Füße helfen Ali, Gino und Rosita“ für Jugendarbeit mit Kindern ausländischer Arbeitnehmer. Bau der Mehrzweckhalle und des Behandlungszentrums (heute „Haus unterm Kissel“) in Westernohe. Intercamptreffen in Westernohe. Mitglieder: 78.000.

1973
34. Bundesversammlung in Schwerte/Diözese Paderborn: Diskussion des Themas Glaubenserziehung führt zur Erstellung des Konzeptes „Jugendpastoral in der DPSG“ (1974). Bundesleitung gibt Elemente-Reihe heraus. Jahresaktion „… mehr Gruppenleiter … bessere Ausbildung … größere Sympathie“ für Öffentlichkeitsarbeit und Leiterausbildung erbringt 110.000 DM. Mitgliederzahl steigend: 80.000.

1974
35. Bundesversammlung in Bonn-Venusberg/Diözese Köln: Studienthema „Politisches Lernen“. Kongress „Straße“ der Pfadfinderstufe und Lager „Euroblitz“ mit 800 Jungpfadfindern in Westernohe. 120 Mitglieder der DPSG bauen während einer internationalen Jugendbegegnung mit am Schülerwohnheim in Dahomey. „Flinke Hände flinke Füße schaffen für junge Leute in Afrika“, Ergebnis: 627.000 DM. Die Sonderaktion „Hungerhilfe Afrika“ (anlässlich der Hungersnot in der Sahelzone) erbringt 394.000 DM.

1975
36. Bundesversammlung auf Burg Feuerstein/Diözese Bamberg: Studienthema: „Sexualerziehung in der DPSG“, Altersgrenzen der Stufen neu festgelegt. Konzept „Entwicklungspolitisches Engagement der DPSG und PSG (Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg = Mädchenverband)“ fertiggestellt. Am Jamboree in Norwegen nehmen 600 Mitglieder der DPSG teil. Im Sommer stirbt Hans Fischer in Westernohe, wo er auch beerdigt ist. Sein Grabstein befindet sich heute neben der Kapelle. Die Jahresaktion 1975 wird für die Behindertenarbeit durchgeführt und erbringt 278.000 DM. Die DPSG zählt 85.000 Mitglieder.

1976
37. Bundesversammlung in Freising/Diözese München. Beschluss eines Konzeptes zur politischen Bildung. Ansgar Koschel Bundesvorsitzender, Peter Bleeser Bundeskurat, Josef Niehaus stellvertretender Bundesvorsitzender. Über die Pfingstfeiertage findet auf einem Schiff zwischen Koblenz und Trier ein Kongress der Wölflingsstufe statt. Die Jahresaktion wird wiederum für die Behindertenarbeit durchgeführt „Wir schaffen Begegnung mit Behinderten“: 219.000 DM. Im Bundesamt wird eine Dokumentationsstelle eingerichtet, die im Laufe der Jahre durch die Freunde und Förderer mit 30.000 DM bezuschusst wird. Hildegard Fischer betreut diese Stelle bis 1995.

1977
Die 38. Bundesversammlung in Berlin/Diözese Berlin beschließt, weder zum Jamboree 1979 in den Iran, noch zu den Weltjugendfestspielen nach Kuba zu fahren, weil sie sich „nicht an der Aufwertung von Staatssystemen beteiligen will, die den Grundlinien der Lebensauffassung des Verbandes widersprechen“. Während der Pfingsttage treffen sich 2.000 „Künstler“ aus dem Verband zum „Festival der fünf Sinne“ in Westernohe. Jahresaktion für junge Leute in Afrika erbringt 206.000 DM. Seit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg besteht eine Zusammenarbeit zwischen der DPSG und den Scouts de France (SdF). Beide Verbände sind maßgeblich beteiligt am Aufbau des deutsch-französischen Jugendwerkes (DFJW), Gründung 1963. Seit 1977 tauschen die Verbände einen hauptberuflichen Referenten aus, ein Mitglied der Bundesleitung des SdF arbeitet im Bundesamt, ein Referent der Bundesleitung der DPSG im Centre National (Paris).

1978
Der Verband erreicht die Mitgliederzahl 100.000. 39. Bundesversammlung in Windberg/Diözese Regensburg. Studienthema: „Lernen aus Erfahrung“; die Ordnung des Verbandes wird ergänzt und dabei die Rolle der Frau stärker als bisher betont. Die Jahresaktion für junge Ausländer erbringt 135.000 DM.

1979
Das Jubiläumsjahr der DPSG steht unter dem Leitwort: „Pfadfinder. Ein anderer Weg“. Am Gründungsort des Verbandes, in Altenberg/Diözese Köln, findet im Mai die 40. Bundesversammlung und am 6./7. Oktober der „Geburtstag“ der DPSG statt; zum Jubiläumsjahr gibt es vielfältige Aktivitäten auf Stammes-, Bezirks-, Diözesan- und Bundesebene, z. B. den internationalen „Sommer der Begegnung“ in Westernohe. Jahresaktion: „… damit wir Platz haben“ zugunsten des Ausbaus von Westernohe und verschiedener Diözesanzentren erbringt 107.000 DM. „Treffen zum Aufbruch“ der Roverstufe (1.600 Teilnehmer).

1980
41. Bundesversammlung in Neustadt-Weinstraße/Diözese Speyer. Schwerpunkt ist der „Stamm“. Anträge zur Friedenserziehung in der DPSG werden beschlossen. Jahresaktion unter dem Motto: „Ihr Weg, unsere Verantwortung“ ist zur Unterstützung der Entwicklungsarbeit der Pfadfinder Rwandas, sie erbringt 503.000 DM. Verantwortliche aus der DPSG starten für 4 Wochen zum Unternehmen Rwanda. Die Sonderaktion „Erdbebenhilfe Italien“ erbringt 576.000 DM.

1981
42. Bundesversammlung in Goslar/Diözese Hildesheim. „Kirche vor Ort – Träger der Hoffnung“. Die DPSG will durch Anstöße des Synodenbeschlusses „Unsere Hoffnung“ und durch Beispiele christlicher Basisgemeinschaften dazu beitragen, dass Kirche Hoffnung macht. Der Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit wird als Schwerpunkt ausgearbeitet. Albert Fastner neuer stellvertretender Bundesvorsitzender. Arbeitseinsatz im Erdbebengebiet Süditaliens. In Westernohe: Eurofolk; Eröffnung des (von Rovern gebauten) „Theaters am Gallpüsch“. Die DPSG zählt 107.500 Mitglieder. Die Jahresaktion „Behinderte machen mit“ erbringt 241.000 DM.

1982
„Aufbruch zum Frieden – Umkehr zur Gerechtigkeit.“ Zahlreiche Aktivitäten und Überlegungen stehen unter diesem Leitgedanken: die Jahresaktion für Frieden und Gerechtigkeit mit jungen Ausländern, der Studienteil der 43. Bundesversammlung in Aachen/Diözese Aachen, intensive Mitarbeit beim 87. Deutschen Katholikentag in Düsseldorf. Zum ersten Mal tagen die Bundesversammlungen von PSG und DPSG an einem Ort. Beide Bundesversammlungen beschließen, dass „PSG und DPSG zu einem neuen, besseren Miteinander von Mann und Frau beitragen“ wollen und deshalb darauf hinarbeiten, „dass ein Zusammenschluss beider Verbände möglich wird“. Anton Markmiller neuer Bundesvorsitzender, Heinz Kußmann neuer Bundeskurat. Die Jahresaktion „Frieden und Gerechtigkeit mit jungen Ausländern“ erbringt 238.000 DM.

1983
44. Bundesversammlung auf der Insel Reichenau/Diözese Freiburg. Diskussion über den pädagogischen und politischen Auftrag der DPSG. Die Jahresaktion: „Flinke Hände flinke Füße entdecken Basisgemeinschaften: Senfkörner der Hoffnung“ erbringt 142.000 DM. Die Leiterzeitschrift „Entwürfe“ erscheint in einem neuen Gesicht. Nach sieben Monaten des Umbauens und Renovierens wird im Bundeszentrum in Westernohe das Erholungsheim wieder eingeweiht. 180 DPSG Mitglieder nehmen am Jamboree in Calgary/Kanada teil. In Zusammenarbeit mit den Scouts de France führen sie als Beitrag zum Programm den „Kinderkreuzzug 1939“ (Bert Brecht) auf.

1984
Die DPSG erreicht 110.000 Mitglieder. Die Jahresaktion „Flinke Hände flinke Füße“ unterstützt ein Saatgutprojekt in Bolivien: 725.000 DM. 45. Bundesversammlung auf der Jugendburg Gemen/Diözese Münster. In den Beratungen geht es um das Verständnis pfadfinderischer Erziehung und politischen Handelns in der DPSG. Pfingsten: über 4.000 Leiterinnen und Leiter kommen in Westernohe zu einem bundesweiten Leiterkongress zusammen. In 50 Ateliers beschäftigen sich die Teilnehmer mit ihrer Mitverantwortung für die sozialen, politischen, religiösen und ökonomischen Aspekte der Gesellschaft und entwickeln Impulse für ein zeitgemäßes Pfadfindertum.

1985
46. Bundesversammlung in Untermarchtal/Diözese Rottenburg. Große Zustimmung zum Bericht der Arbeitsgruppe Ökologie, der Perspektiven für Natur und Umweltschutz in der DPSG beschreibt. Pfingsten: über 7.500 Jungpfadfinder und ihre Leiter treffen sich unter dem „Regenbogen“ im Bundeszentrum Westernohe. Vom 15. bis 19.7. tagt die 30. Weltkonferenz der Pfadfinderbewegung mit 850 Delegierten aus 118 Mitgliedsländern in München. Vom 20. bis 25.7. tagt in Benediktbeuren die Weltratstagung der Katholischen Internationalen Konferenz des Pfadfindertums (CICS) zu dem Thema „Frieden durch Gerechtigkeit: Das Pfadfindertum heute“. Die Jahresaktion „Ein Haus für Nazaret“ unterstützt den Bau eines Zentrums für die katholischen arabischen Pfadfinder und erbringt 295.000 DM.

1986
47. Bundesversammlung in Georgsmarienhütte, Diözese Osnabrück. Debatte zum Verständnis eines zeitgemäßen Pfadfindertums zur Vorbereitung der Neufassung der Ordnung des Verbandes. Ein Kandidat für das Amt des Bundeskuraten wird nicht gefunden. Seit 1986 wird die Jahresaktion von PSG und DPSG für jeweils eigene Zwecke eigenständig durchgeführt. Die DPSG Jahresaktion 1986 für das Bundeszentrum Westernohe beginnt mit einer Stafette. Vom Rand der Republik werden die Windrosenteile aus den vier Himmelsrichtungen von Stamm zu Stamm weitergegeben. Am 27.04.1986 treffen die vier Windrosenteile in Westernohe ein. 2.500 Mitglieder des Verbandes sind mit dabei, als die Windrose montiert und vom Jugendbischof Dr. Franz Kamphaus gesegnet wird. Die Jahresaktion „Unterwegs für Westernohe“ erbringt über 382.000 DM. 350 Rover machen sich auf den Weg nach Santiago de Compostela. Die 48. (außerordentliche) Bundesversammlung in Nürnberg/Diözese Bamberg diskutiert Auftrag und Ziel eines Jugendverbandes mit Professor Dr. Robert Jungk. Anlass dieser zusätzlichen Versammlung ist die Wahl des Bundeskuraten, die erneut nicht zustande kommt.

1987
49. Bundesversammlung, zum ersten Mal auf dem Gelände des Bundeszentrums Westernohe/Diözese Limburg. Leitantrag und Änderungsanträge zur Neufassung der Ordnung des Verbandes. Einstimmiger Beschluss einer neuen Ordnung des Verbandes: Verankerung der intensiven Debatte zum Verständnis pfadfinderischer Erziehung und politischen Handelns im „Grundsatzprogramm“ der DPSG. Als erste Frau im Bundesvorstand wird Annegret Buchart zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden gewählt. Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags durch den Vorsitzenden des bolivianischen Pfadfinderverbandes Rolando Rocha und Anton Markmiller, Bundesvorsitzender. Die Jahresaktion „Flinke Hände flinke Füße …“ unter dem Motto „Viva Cochabamba“ erbringt 554.000 DM. Pfingsten: 700 Leiterinnen und Leiter kommen in Westernohe zu einem Leitertreffen der Wölflingsstufe zusammen. Als „Kundschafter 87“ haben sie sich in kleinen Gruppen aufgemacht, Neues zu entdecken. 100 Mitglieder der DPSG nehmen am 16. Jamboree der Weltpfadfinderbewegung in Cataract-Scout-Park/Australien teil.

1988
Mit der Aktion „Flinke Hände flinke Füße … damit Kinder gesund leben, weltweit“ beteiligt sich die DPSG an verschiedenen Gesundheitsprogrammen, die in Zusammenarbeit mit UNICEF und dem Weltbüro der Pfadfinderbewegung in verschiedenen Ländern durchgeführt werden. Sie erbringt 356.000 DM. 50. Bundesversammlung in Schönstatt/Vallendar/Diözese Trier. Studienteil: „Bedingt zukunftsfähig – auf den Spuren zu einer Kirche als Volk Gottes.“ Beschluss eines neuen entwicklungspolitischen Konzeptes. Joachim Morgenroth Bundeskurat. Zum größten Kongress der DPSG „Exodus“ kommen während der Pfingstfeiertage 6.000 Leiterinnen und Leiter auf dem Gelände des Bundeszentrums Westernohe zusammen. In sechs zentralen Eröffnungsveranstaltungen diskutieren Verantwortliche aus Stämmen, Bezirken und Diözesanverbänden ihre Mitverantwortung als Verband in der Kirche, als Verband in der Gesellschaft und als Verband in der internationalen Pfadfinderbewegung. Den Aufbruch in die Krisenorte der Gesellschaft zu wagen und sich konkret einzumischen ist ein wichtiges Ergebnis dieses Kongresses. Mitgliederzahl: 112.000.

1989
„Flinke Hände flinke Füße … Avanti Handicappati“ zur Unterstützung eines Tageszentrums für Menschen mit Behinderung in Neapel der Gemeinschaft San Egido erbringt 308.000 DM. Mit innerkirchlichen Entwicklungen beschäftigt sich die 51. Bundesversammlung in der Erzabtei St. Ottilien/Diözese Augsburg. In einer öffentlichen Erklärung bringt die Bundesversammlung ihre Besorgnis über zentralistische und restaurative Bestrebungen zum Ausdruck. Studienteil: Sozialisation und Identitätsfindung von Mädchen und Jungen und zu entwickelnde Grundlagen für ein Konzept koedukativer Gruppenarbeit. In Altenberg, dem Gründungsort des Verbandes, finden zwei Veranstaltungen anlässlich des 60-jährigen Bestehens der DPSG statt: ein Symposium „Die DPSG in der Zeit des Nationalsozialismus“ und eine „Zwischen-Station“ am 8. Oktober. Das vielfältige Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung stehen im Mittelpunkt dieses Tages. Im August zieht das Bundesamt mit allen Abteilungen nach Neuss-Holzheim um.

1990
Jahresaktion „Wir haben Platz im Boot. Pfadfinder gegen Fremdenfeindlichkeit“ zur Unterstützung des Baus eines Hauses für Kinder und Jugendliche, die in der Bundesrepublik Deutschland Asyl suchen. Ergebnis: 242.000 DM. In den regionalen Studientagungen befassen sich Verantwortliche aus Diözesanleitungen mit den Herausforderungen des Demokratisierungsprozesses in der DDR und Ost-Europa. Gäste sind Mitglieder der im März in Magdeburg gegründeten Pfadfinderschaft Sankt Georg. Sie erläutern Gründung und Aufbau des ersten katholischen Jugendverbandes in der DDR. 52. Bundesversammlung im Jugendhaus Volkersberg/Diözese Würzburg. Neufassung einer Konzeption zur koedukativen Gruppenarbeit. Das Miteinander von Frauen und Männern im Verband steht auch im Vordergrund der von der Bundesversammlung beschlossenen Satzung des Verbandes (Parität in Vorstandsämtern). Resi Jaeger neue Bundesvorsitzende, Benedikt Roling neuer Bundesvorsitzender. Vierwöchige Multiplikatorenfahrt nach Rwanda. „Abenteuer Blaue Arche“ mit 500 Jungpfadfinder/-innen im Bundeszentrum Westernohe. 112.500 Mitglieder.

1991
Die Jahresaktion „Komera Rwanda. Pfadfinder und Pfadfinderinnen für Kinderrechte“ erbringt 333.000 DM. Die DPSG macht damit auf die Situation von Kindern in der Bundesrepublik Deutschland und in anderen Ländern der Welt aufmerksam. Mit dem finanziellen Erlös wird ein Projekt des rwandesischen Pfadfinderverbandes unterstützt, das durch eine Schul- und Berufsausbildung Kindern eine Zukunftsperspektive vermitteln will. 53. Bundesversammlung in Fulda/Diözese Fulda. Zum ersten Mal nimmt der Vorstand des Diözesanverbandes Magdeburg als stimmberechtigtes Mitglied an einer Bundesversammlung teil. Auseinandersetzung mit den veränderten Bedingungen für ehrenamtliches Engagement in der Jugendverbandsarbeit. Im Rahmen der Antragsberatungen trifft die Bundesversammlung eine Reihe friedenspolitischer Aussagen. Neuer Bundeskurat: Paul Hüster. 52 Mitglieder der DPSG nehmen am 17. Jamboree der Weltpfadfinderbewegung in Soraksan/Korea teil. 56 Kinder und Jugendliche aus Tschernobyl sind auf Einladung der Europäischen Region der Weltpfadfinderbewegung Gast von vier DPSG-Stämmen, an deren Sommerunternehmen sie teilnehmen. Nach mehreren Jahren der Vorbereitung Einweihung der von der Pfadfindergenossenschaft zur Nutzung alternativer Energien erworbenen Windkraftanlage in Westernohe. Der Verband beschließt, auf die Kinderrechtskonvention der UNO (1989) zu reagieren und die Idee durch eine Aktion zum Thema Kindermitbestimmung und Kinderrechte aufzugreifen. Dazu untersuchen in einem ersten Schritt die Wölflinge ihre Wohnorte auf kinderfreundliche/kinderfeindliche Elemente hin und starten Aktionen zur Verbesserung des Wohnumfeldes. In einem zweiten Schritt wählen die Diözesen unter den Wölflingen Vertreter, die zum Kindergipfel (1993) nach Westernohe entsendet werden.

1992
54. Bundesversammlung in Kettwig/Diözese Essen. Die Jahresaktion „Ahalan wa Sahalan – für Versöhnung im Libanon“ erbringt 110.000 DM. Das Motto ist ein libanesischer Ausdruck der Begrüßung und steht für die von den Pfadfindern dort erfahrene Gastfreundschaft. Das Geld fließt in die Arbeit des Pfadfinderverbandes „Scouts du Liban“, dieser christliche Verband hat auch moslemische Mitglieder und bekommt so die Konflikte im Land hautnah zu spüren. Mithilfe des Jahresaktionserlöses sollen Fahrten und Lager und eine qualifizierte Ausbildung der Leiterinnen und Leiter ermöglicht werden. 500 Pfadfinder nehmen am Katholikentag in Dresden „Europa auf den Wiesen“ teil und organisieren einen Pfadfindergottesdienst mit Jugendbischof Leo Nowak.

1993
22 DPSG-Stämme beteiligen sich beim Jahreswechsel 1992/93 an der Aktion „Beacon Europe“, 1000 Leuchtfeuer werden entzündet für Menschlichkeit, Solidarität und ein in Freundschaft vereintes Europa der Zukunft. Jahresaktion „Total Normal …, Behinderte in unseren Gruppen?!“: 276.000 DM. Inhaltliches Ziel der Aktion: Den Behinderten das Besonderssein nehmen, den Menschen ohne Behinderung Berührungsängste nehmen. Diesen Wunsch haben auch die Pfadfinder des Verbandes „Junak“ (Tschechoslowakei). Die Aktion unterstützt seinen „medizinischen Rat“ finanziell, damit der Verband ein behindertengerechtes Pfadfinderzentrum in der Nähe von Prag bauen und Ferienfreizeiten mit Behinderten organisieren kann. 55. Bundesversammlung in Höchst/Diözese Mainz. „Kindergipfel“ in Westernohe „Für eine Welt die uns gefällt“: 1000 gewählte Wölflinge, darunter Kinder mit Behinderung und eine moslemische Partnerpfadfindergruppe, und 500 Erwachsene organisieren ein Zeltdorf, in dem Kinder sich selbst verwalten und ihre eigenen Regeln für das Lagerleben aufstellen. In 4 Tagen wird eine Wunschwelt geplant mit den von den Teilnehmern gewählten Themen „Lebensraum – mehr Platz für Kinder“, „Schule soll uns Spaß machen“, „Umweltschutz statt noch mehr Schmutz“, „Eine Welt für alle“, „Gewalt – keiner darf uns weh tun“. Die Ergebnisse der Pläne werden in einem Dokumentationsheft herausgegeben, dass unter anderem zum Kanzlerfest Helmut Kohl und Angela Merkel von einer Delegation der Kinder übergeben wird. Für die Wölflingsstufe ist dies die größte thematische Aktion in der DPSG.

1994
„Weltoffen statt kleinkariert – Pfadfinderinnen und Pfadfinder gegen Fremdenhass und Gewalt!“ Ertrag: 150.000 DM. Pfadfinder fordern den Schutz von in Deutschland lebenden Ausländern. Durch Informationen und Aufklärung aus den in Deutschland lebenden Menschen eine Gemeinschaft machen. Die Aktion finanziert den Aufbau eines interkulturellen Begegnungs- und Beratungszentrums in Magdeburg. 56. Bundesversammlung in Bensberg/Diözese Köln. Wahl von Dr. Thomas Ludewig zum Bundesvorsitzenden. Die Solidaritätsaktion für die Rwandesen beginnt.

1995
57. Bundesversammlung in Frauenberg/Diözese Passau. Georg Dittrich wird zum Bundeskuraten gewählt. Die Jahresaktion „Flinke Hände flinke Füße“ entfällt zugunsten der Flüchtlingshilfe für Rwanda. In Zusammenarbeit mit dem Pfadfinderverband ASR vor Ort werden 20 Menschen aus Rwanda innerhalb einer Solidaritätsaktion in Deutschland aufgenommen. Spendengelder der DPSG unterstützen die Arbeit des ASR in Lagern für Flüchtlingskinder in Bukavu und die Arbeit der burundischen Pfadfinder in der Flüchtlingsbetreuung.

1996
Jahresaktion „terre dàvenir –  Erde der Zukunft“: 123.000 DM. Themen sind Umweltschutz und Entwicklung gegen Ungerechtigkeit weltweit, Durchführende der Aktion der Verband „Scoutisme Bèninois“ (Benin), die DPSG und der Verband „Association Scoute du Togo“ (Togo). Ein bewusster Umgang mit den Ressourcen Wasser, Energie und weitere Rohstoffe soll gefördert werden. Die Aktion soll besonders die Bereiche Bildung und Gesundheit unterstützen. 58. Bundesversammlung in Hardehausen/Diözese Paderborn. Annerose Raith wird zur Bundesvorsitzenden gewählt.

1997
Auftakt der Jahresaktion „Arc en ciel – viele Farben machen das Leben bunt“ in Westernohe mit 600 Teilnehmern, die Aktion erbringt 132.000 DM. Das Motto ist libanesisch und bedeutet „Regenbogen“. Die Aktion wird zusammen mit den „Scouts du Liban“ durchgeführt und unterstützt den Verein „Arc en ciel“, der Menschen mit Behinderung im Libanon einen Arbeitsplatz ermöglicht. Die Aktion soll Pfadfinder im Libanon und in Deutschland anregen, Menschen mit Behinderung offen im Verband zu begegnen. 59. Bundesversammlung in Pfünz/Diözese Eichstätt. Die Bundesversammlung gibt dem Bundesamt Sankt Georg e. V. den Auftrag, eine Stiftung zu gründen. Leiterkongress „Power im Park“ in Duisburg als Gipfelveranstaltung der Kampagne „Tu es jetzt“. Etwa 5000 Leiterinnen und Leiter starten eine Kampagne zum Thema „politisches Handeln“. In den 4 Stufen und den Stammesvorständen werden während des Kongresses Möglichkeiten des politischen Handelns innerhalb des Verbandes und in der Öffentlichkeit ausgearbeitet und abschließend auf dem Marktplatz von Duisburg präsentiert.

1998
Gründung „Stiftung Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg“, offiziell anerkannt, Gemeinnützigkeit bestätigt. „Vorausdenken, Gestalten, Handeln … Typisch für uns Pfadfinder: Eigenständig und unabhängig sein, Verantwortung für sich und für andere übernehmen, nach neuen Wegen suchen! Stiften sichert: Gruppenarbeit und Leiterausbildung, Einsatz für Benachteiligte, Solidarität mit der einen Welt, Bewahrung der Schöpfung – pfadfindertypisch!“ Aktion „Flinke Hände, flinke Füße … gestalten Zukunft für Westernohe“ mit einem Ergebnis von 200.000 DM. „Im Bundeszentrum schlägt das Herz des Verbandes!“ Westernohe ermöglicht Lager, Bundestreffen, internationale Begegnungen und qualitative Leiterausbildung, sowie Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung. Die Mitglieder lernen Teil eines sozialen Netzwerkes und einer Glaubensgemeinschaft zu sein. Die Aktion soll den Erhalt des Geländes und der Gebäude sichern und dem Bundeszentrum als Lebensraum vieler Pfadfinder eine Zukunft schenken, um somit die pädagogische Arbeit des Verbandes zu ermöglichen. 60. Bundesversammlung in Blossin/Diözese Berlin. Beschluss zur „Namentlichen Mitgliedermeldung“. Zum Jahreswechsel 1998/99 fahren über 200 Pfadfinder zum Jamboree nach Chile, Picarquin mit dem Motto „Correos de los Andes“.

1999
Aktion „Movida Bolivia“: 252.000 DM. Das von der DPSG mitfinanzierte Nationalzentrum der bolivianischen Pfadfinder in Cochabamba wird durch ein Aus- und Fortbildungsinstitut für Lehrer ergänzt. Von der DPSG mitfinanziert wird das Projekt von den bolivianischen Pfadfindern durchgeführt, um Kindern und Jugendlichen eine Schulausbildung zu ermöglichen. Ergänzend wird Unterrichtsmaterial zur Verfügung gestellt. 61. Bundesversammlung in Regensburg/Diözese Regensburg. Wahl der Bundesvorsitzenden Susanne Schaad. Die Bundeskonferenz Pfadfinderstufe beginnt mit der Planung der Aktion „fett grün – wag das Leben!“ mit dem Ziel, die Pfadfinderstufe mehr an der Planung der Stufenarbeit teilhaben zu lassen und der Stufe ein bundesweites Sommerunternehmen zu ermöglichen. So sollen Pfadfindertrupps im Sommer 2001 in ganz Deutschland unterwegs sein.

2000
Aktion „Augen auf! Stoppt Diskriminierung – Pfadfinderinnen und Pfadfinder für die Gleichstellung aller!“: 162.000 DM. Gegen die Ausgrenzung ethnischer Minderheiten, Menschen mit Behinderung, Ausländer, gegen Vorurteile und Abwendung, für ein Miteinander. Der Erlös der Aktion unterstützt u. a. das Antidiskriminierungsbüro in Bielefeld (ADB), Mitglieder ethnischer Minderheiten werden beraten und betreut, Diskriminierungen werden thematisiert und bestenfalls überwunden. 62. Bundesversammlung in Speyer/Diözese Speyer. Wahl des Bundesvorsitzenden Stephan Jentgens. Nachtour des World-Moots 2000: Rover reisen nach Mexiko. Bundestreffen der Rover „Izuro 2000“. Inhalte: Internationales Leben beginnt im Alltag mit ausländischen Mitbürgern und kann in internationalen Begegnungen mit ausländischen Pfadfinderorganisationen gipfeln: voneinander miteinander Lernen. Rover arbeiten mit dem Programm „JAZ – Jugend – Arbeit – Zukunft“, später auch „Internationalität“. Bei der Weltausstellung Expo und dem Katholikentag in Hannover haben die Pfadfinder ein großes Zeltlager. Im September hat die Pfadfinderstufe im Rahmen von „fett grün“ in der Frankfurter Paulskirche eine Vollversammlung, in der 200 Leiter in der „Frankfurter Erklärung“ ihre Einstellung zum Pfadfindertum darlegen. Sie diskutieren und beschließen allgemeingültige Regeln für das Lagerleben und Themen für die Arbeit in der Pfadfinderstufe.

2001
Aktion „Under Construction –  Im Aufbau“: 67.000 ¤. Im Mittelpunkt dieser Aktion steht die Behindertenarbeit der DPSG. Unterstützung der „Beratungsstelle für Eltern von Kindern mit Behinderungen“ in Kiseljak (Bosnien-Herzegowina). Projektpartner: Caritas vor Ort. Thema der DPSG: ein gleichberechtigtes Miteinander in den Gruppen und von allen Menschen, Toleranz und Offenheit. 63. Bundesversammlung in Duderstadt/Diözese Hildesheim. Beschließt den Beginn eines Prozesses zur Perspektiventwicklung des Verbandes: Was soll bleiben, was soll sich ändern? „Update“ bezeichnet einen Prozess, Leitbilder zu überarbeiten und neue zu entwickeln. Die Beziehung des Verbandes zu Kirche, Gesellschaft, Internationalität und der Erziehung junger Menschen soll neu definiert werden, um sich so der Lebenswirklichkeit der Mitglieder anzupassen und weiterhin Prinzipien des Pfadfindertums und eine christliche Wertorientierung zu verankern. Guido Hügen OSB wird zum Bundeskuraten gewählt. Die AG „fett grün“ organisiert für den Sommer 17 Dauerlager in ganz Deutschland, die den reisenden Pfadfindertruppen ermöglichen, selbst Routen zu planen und verschiedene dieser Lager zu besuchen. Die Lager organisieren Veranstaltungen zu den Themen aus der „Frankfurter Erklärung“, wie zum Beispiel Rockmusik, Naturleben, Drogen/Sex & Spiritualität, oder Wellness. Das Gipfeltreffen findet im Kölner Lager an den 4 Tagen statt, an dem sich alle Schulferien der Bundesländer überschneiden. Dabei gibt es eine „Greenparade“ und eine „Wett-grün-Veranstaltung“ (in Anlehnung an „Wetten, dass …“), um den Spaßfaktor in die Höhe zu katapultieren. Eine CD dokumentiert sowohl die „Frankfurter Erklärung“ als auch weitere „fett-grün“ Projekte in Bild und Wort.

2002
Aktion: „Pfad zum Frieden – für Frieden und Gerechtigkeit in Nahost“: 75.000 ¤. Finanzielle Hilfe für die Pfadfinderverbände in und um Jerusalem, damit bei den Kindern und Jugendlichen die „Sehnsucht nach Frieden“ ansatzweise gestillt werden kann. Aktionen rund um die Friedenstaube aus Papier. Im Rahmen der Jahresaktion gibt es eine Delegationsfahrt zu den katholischen Pfadfindern in Israel, Palästina und Jordanien. 64. Bundesversammlung in Aachen/Diözese Aachen. Wahl der Bundesvorsitzenden Christiane Weber, die ihr Amt jedoch nicht antritt. Entwurf von Zukunftsbildern, Träumen, Visionen für die DPSG. 65. außerordentliche Bundesversammlung in Kassel/Diözese Fulda. Wahl von Ute Theisen zur Bundesvorsitzenden.

2003
Aktion „Grenzenlos1 –  Flinke Hände, flinke Füße quer durch Deutschland“: Das bisherige Ergebnis beträgt 28.000 ¤ (die Endabrechnung liegt noch nicht vor.). Aufforderung, die östlichen Bundesländer zu entdecken. Stärkung des Aufbaus Ost im Verband der DPSG. Deutschland zusammenwachsen lassen. Längster Hike der DPSG, Auftaktveranstaltung in Neumünster bei Kiel, Schlussveranstaltung in Lindau am Bodensee. In Anlehnung an „In 80 Tagen um die Welt“, fährt die Delegation 80 Stationen an. Höhepunkt ist der Halt in Westernohe in der Mitte des Hikes, wo der Aktionsbus in den Mittelpunkt der Sommerlager rückt. Einzelne Gruppen begleiten die Reisenden auf einem Teil der Strecke zu Fuß, mit dem Fahrrad … um Neuland in Deutschland zu entdecken. Der Erlös soll die DPSG-Arbeit in den Diözesen der neuen Bundesländer unterstützen, damit Leiter aus- und weitergebildet werden können, Stämme gestärkt oder neu gegründet werden und überregionale Veranstaltungen den Mitgliedern Identität geben. Ergebnis des Hikes sind zwölf potenzielle Stammesgründungen in den neuen Bundesländern. Auf dem Ökumenischen Kirchentag in Berlin, bei dem die DPSG mit einem Zeltdorf vertreten ist, präsentieren Pfadfinder die Jahresaktion auf dem „Markt der Möglichkeiten“. Kongress „Up2date“ vom 30.04. - 4.5. in Westernohe als Abschlussveranstaltung des zweijährigen Prozesses „Update“. 3000 Leiter und Leiterinnen kommen zusammen und diskutieren Inhalte zu den Themen Kirche, Gesellschaft, Internationales und Erziehung. Sie übertragen die Diskussionsergebnisse auf das nächste Thema: die Arbeit in den vier Altersstufen und stimmen abschließend über Aspekte der neu entwickelten Identität und Arbeit des Verbandes ab, die in 400 Workshops gewonnen werden. 1. Mai: Einsegnung der neuen Windrose in Westernohe durch Bischof Franz Kamphaus. 66. Bundesversammlung, die in zwei Abschnitten im Mai und Juli in Westernohe / Diözese Limburg, stattfindet. Ein Beschluss ist die Offenheit des Verbandes auch für Nichtchristen. Der Gesamterlös aller Jahresaktionen beträgt zu diesem Zeitpunkt: mehr als 4.900.000 ¤.

2004
Als Folge von „Up2date“ entstehen Arbeitsgruppen unter anderem zu den Themen Kirche/Spiritualität/Religionspädagogik (Schwerpunkt Ökumene), pädagogisches Konzept/neues Pfadfindergesetz, Erarbeitung eines bundeseinheitlichen Ausbildungskonzeptes, Öffentlichkeitsarbeit, Leiter werden – Leiter sein, politisches Handeln und Demokratie im Verband und außerhalb, Wunsch nach – gut ausgebildeten – Kuraten, um so die Ergebnisse des ganzen Update-Prozesses zu sichern und in die Arbeit der DPSG dauerhaft mit einfließen zu lassen. Die Arbeit geht also weiter, damit die Ergebnisse bestmöglichst von den Stämmen umgesetzt werden können. Aktion 2004/05 „Kira Rwanda – Liebe das Leben“. Partner bei der Durchführung: Association des Scouts du Rwanda (ASR). Ziele: Auffrischen der Partnerschaft von DPSG und ASR, gemeinsame Projekte zur Gesundheitserziehung (vor allem Aidsprävention), finanzielle Unterstützung des ASR. Für ein Gelingen des Wiederaufbaus in Rwanda nach dem Völkermord 1994. 67. Bundesversammlung in München/Diözese München. Noch immer zählt der Verband fast 100.0000 Mitglieder. Annähernd 6.500 Verbandsmitglieder feiern in Westernohe zu Pfingsten das Jubiläum „75 Jahre DPSG“. Am 9. Oktober 2004 findet in Altenberg die offizielle Jubiläumsfeier statt.

Annedore, Dietger und Esther Schulenberg

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