Vom 5. bis 10. August fand bei der Stennebergsmühle in der Nähe von Moringen ein Wölflingszeltlager mit Jungen aus Duderstadt, Nörten-Hardenberg Northeim und Göttingen statt.
Die Wölflinge waren im Alter von 10 bis 14 Jahren. Die Lagerleiter waren Jochen Fehler und Winfried Henze.
Winfried Henze erzählte über die Geschichte des Sommerlagers:
„Eigentlich hatte ich dieses Jahr für meine Göttinger Wölflinge ein kleineres Sommerlager geplant. Es sollte aber ganz anders kommen.
Ich verbrachte einige Tage außerhalb von Göttingen, und als ich zurückkam, hatte sich so einiges in Bezug auf die Sommerfahrt ereignet.
Seinerzeit war Pater Leppich SJ in Göttingen und er hatte durch seine Kontakte mit den Engländern einen geeigneten Lagerlatz zur Verfügung gestellt bekommen.
Die Engländer hatten in unmittelbarer Nähe der Stennebergsmühle ein Feriencamp für Kinder und Jugendliche eingerichtet. Dort standen schon die Zelte fertig aufgebaut.
Die Küche war in den Räumen der Mühle untergebracht. Diesen vorbereiteten Platz konnten wir nun für unser Lager nutzen. Das war in dieser so schwierigen
wirtschaftlichen Zeit ein besonderer Glücksfall. Wie sonst hätten wir ohne die Unterstützung und Logistik der Engländer ein so großes Lager durchführen können.
Pater Leppich schlug uns vor, auch weitere Kinder und Jugendliche mit in unser Lager zu nehmen. Insbesondere hatte er den Kontakt nach Northeim und Nörten-Hardenberg
hergestellt. Zusätzlich luden wir die Wölflinge vom Stamm Duderstadt zur Teilnahme ein. Die Meute in Duderstadt war ja erst kürzlich durch den Göttinger
Feldmeister Bruno Urbaschek gegründet worden.
Am 4. August holten wir die Duderstädter Wölflinge mit engl. Militär Lkw ab und brachten sie in das Lager.“
„Ja, fast genau so wie auf dieser Ansichtskarte zu sehen, schauten wir von unserem Zeltplatz auf die Gebäude der Stennebergsmühle“.
Prominente Besucher des Lagers waren der Bundesfeldmeister Hans Fischer, Dechant Marheineke (ab 02.07.1946 Dechant des Dekanates Nörten) und
Pater Leppich
Pater Leppich.
In einem Brief an die Eltern der Göttinger Wölflinge zum Jahresende 1946 schrieb Winfried Henze:
Das große Ferienereignis war das Zeltlager Stennebergsmühle bei Moringen.
Das war bei einer Beteiligung von etwa 100 Jungen aus Göttingen, Duderstadt, Nörten und Northeim ein schöner Erfolg.
Es zeigte sich die Arbeit unserer regelmäßigen Wölflingsstunden:
Die alten Wölflinge, die länger bei uns waren, fügten sich weit besser in die große Gemeinschaft ein als die Neulinge, die erst zum Lager gekommen waren.
Im Übrigen hinterließen alle den besten Eindruck.
Die Leiterin der Küche sagte zu uns: „Ich staune, wie sie ihre Jungen führen. Das ist einfach vorbildlich.“
Ergänzungen des Göttinger Chronisten:
Dieses Lager hatte schon etwas von dem Charakter eines „Gaulagers“. Viele Kontakte wurden geknüpft und insbesondere die Northeimer wollten gerne auch einen
Pfadfinderstamm gründen. Ob diese Bemühungen erfolgreich waren, beschreiben wir im letzten Abschnitt dieses Jahrgangs.
Auch sollte es noch einige Jahre dauern, bis tatsächlich der Gau „Süd-Hannover“ zusammenfand. Das erfolgte im Rahmen einer Führertagung,
im Juli des Jahres 1948, durch die Stämme Göttingen, Duderstadt und Nörten. Damit war er der erste Gau im Land Hildesheim der DPSG.