Kurzbericht aus der Göttinger Stammeszeitung und Erläuterungen
Dieser Bericht ist aus der Göttinger Stammeszeitung „Unser Pfad“ vom Juni 1946 entnommen.
„Schulspeisung! Da kann man erkennen, ob einer sich beherrschen kann, oder nicht. Da gibt es welche, die meckern an dem Essen herum
und es gibt sogar auch welche, die Schütten das Essen weg. Beim Rudeltreffen haben wir auch über die Schulspeisung gesprochen und sind
dabei zu dem Entschluss gekommen, jeden, den wir beim Essenwegschütten erwischen, zu verhauen.“
Wölfling Remi
Erläuterungen:
Die Briten führten in ihrer Zone ab März 1946 eine Schulspeisung aus Armeebeständen durch.
Aufgrund der mangelnden Versorgungslage in der Nachkriegszeit, sowie der überwiegend völlig unterernährten Kinder und Jugendlichen,
wurde auch in Göttingen eine Schulspeisung eingeführt.
Zur Freude der Schüler begann die Speisung am 27.05.1946. Über 800 Kinder erhielten auf diese Weise täglich (auch in den Pfingst- und Sommerferien) eine warme Mahlzeit.
Es gab abwechselnd Erbsensuppe mit Keksen oder Haferflocken mit Milch. Im Herbst kam dann noch jeden 2. Tag eine halbe Tafel Schokolade dazu.
Die folgenden eindrucksvollen Bilder stellte uns freundlicherweise das
Städtische Museum Göttingen
zur Verfügung.
Ob auch unsere streitbaren Wölflinge darunter sind?
(Bilder aus dem Fotoarchiv des Städtische Museum Göttingen, Akte: Ereignisse 1946, Beginn der Schulspeisung in Göttingen, Nr. 245/7 bis 10)