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Jungpfadfindertrupp auf dem Ludwigstein


Ein Bericht von Manfred Reddig, der an der Fahrt teilgenommen hat.

Info zum Haus Die Zeit war wieder mal reif für eine zünftige Wochenendfahrt. Jahreszeitbedingt ging es mit den Fahrrädern zum Ludwigstein.
Für einige der Jungen aus dem Trupp Orion – wie für mich auch – war das bisher eine noch unbekannte Herberge. Die Älteren hatten davon aber in höchsten Tönen von früheren Fahrten geschwärmt.

Blick auf den Ludwigstein. Blick auf den Ludwigstein.


Samstag gegen 15.00 war Abfahrt auf dem Kirchhof von St. Michael.

Da in der Jugendherberge übernachtet wurde, waren die Fahrrad-Packtaschen nicht sehr üppig beladen.





Bei der ersten Rast lockte in der Ferne bereits die Burgsilhouette, sehr weit konnte es nun nicht mehr sein.

Vor dem Burgtor angekommen. Vor dem Burgtor angekommen.




Wie das Burgen meistens so an sich haben, liegen sie oben auf den Bergkuppen, was bei der Burg Ludwigstein natürlich genau so ist. Bei der letzten Etappe hieß es dann auch, absteigen und Fahrräder schieben.

Bis schließlich am Burgtor um Einlass gebeten werden konnte, flossen erst mal noch manche Schweißtropfen.




Der erste sowie die folgenden Eindrücke waren für uns Neulinge spannend. Es war eine richtige Ritterburg, so dachten wir. Gleich fühlten wir uns hier sehr heimisch.
Jeder von uns hatte für drei Mahlzeiten die eigene Verpflegung von zu Hause mitgebracht. Aus der Küche der Herberge bekamen wir reichlich heißen Hagebuttentee zum gemeinsamen Abendbrot.

Danach durften wir uns noch etwas im und am Burggelände umschauen.


Gespenst im Burgverlies. Gespenst im Burgverlies.


Gegen 20.00 Uhr trafen wir uns im Rittersaal, um miteinander zu singen. Ein neues Lied lernten wir auch noch. Zur Auflockerung testeten wir unsere Merkfähigkeiten bei verschiedenen KIM-Spielen. Bald war es Zeit, die Schlafräume aufzusuchen, denn um 22:00 Uhr herrschte Nachtruhe. In Zimmerlautstärke quatschen wir noch etwas länger über dies und das.


Obwohl wir gut aufpassten, hörten wir zwar die Dielenbretter in den Räumen knarren und die betagten Doppelstockbetten quietschten schauerlich, aber das echte Gespenst bekam keiner von uns zu Gesicht.

Zum Frühstück tranken wir erneut den leckeren, lauwarmen roten Saft (Hagebuttentee natürlich). Da das Wetter ganz gut war, trafen wir uns im Anschluss am Burgtor. Von dort starteten wir eine zweistündige Stafette. Sippenweise waren wir rund um die Burg unterwegs, um einige Aufgaben zu lösen. So sollten wir am alten Gemäuer nach merkwürdigen Figuren suchen, diese abzeichnen und herausfinden, was sie bedeuten. Ja, wir fanden die Köpfe nach längerem Suchen, aber deren Bedeutung bekamen wir nicht heraus. Da unsere künstlerischen Zeichnungen leider nicht mehr existieren, zeigen wir hier zwei später aufgenommene Fotos, zusammen mit den recherchierten Erläuterungen:

„Zanner“ auf Ludwigstein. „Zanner“ auf Ludwigstein. „Rufer“ auf Ludwigstein. „Rufer“ auf Ludwigstein.
Hierbei handelt es sich um den „Zanner“, auf der Burg „Neidkopf“ genannt, der dem Betrachter die Zunge herausstreckt. Der „Rufer“ an der südöstlichen Außenmauer der Burg, eine Figur, die sich mit beiden Händen den Mund aufreißt, gilt kunsthistorisch als „Blecker“.
Beide spätmittelalterliche Steinbildwerke wollten den Betrachter
in erster Linie auf ironisch-witzige Weise zum Lachen reizen.

Quelle: Broschüre Ludwigstein, Zur Geschichte der Burg, 2015, Archiv der deutschen Jugendbewegung

Burg Ludwigstein und Burg Hanstein. Burg Ludwigstein und Burg Hanstein.

Eine andere Aufgabe bestand darin, etwas zu der in östlicher Richtung befindlichen Burg herauszufinden. Sehen konnten wir die ganz gut und den Namen, nämlich Burg Hanstein, hatten wir schnell in Erfahrung gebracht.

Man erzählte uns, dass diese Burg in der Ostzone des geteilten Deutschland liegt und wir nicht dorthin gelangen könnten. Die Zonengrenze verläuft gleich hinter der unten im Tal vorbeifließenden Werra.

Früher einmal war die Burg Hanstein ein gerne besuchtes Ausflugsziel bei Wanderungen von Göttingen aus, berichtete uns ein freundlicher älterer Herr. Er zeigte uns sogar eine Luftbildaufnahme, auf der beide Burgen zu sehen sind (vergleichbare Abbildung siehe rechts). Weiterhin erzählte er, dass er in seiner Jugend als aktiver „Wandervogel“ dort mehrfach hingewandert sei.

Anmerkung:
Glücklicherweise ist die Teilung Deutschlands überwunden und Besuche bzw. Besichtigungen der Burg Hanstein sind wieder möglich und sehr empfehlenswert!

Schon vor der Mittagspause schwangen wir uns auf die Räder und in schneller Fahrt ging es den Burgberg hinab. Unterwegs suchten wir uns einen schönen Platz an der Werra, um etwas zu essen. Die weitere Rückfahrt verlief ohne größere Pannen.

Unter der Leitung von Ulrich Krause erlebten wir wieder einmal eine tolle Fahrt.


Einige der hier gezeigten Fotos wurden nach der Fahrt in unserem Pfadfinderschaukasten bei St. Michael gezeigt und später zum Zwecke der Archivierung von dem Plakatkarton abgenommen.

Nachempfundener Kastenaushang.