Herbstfahrt Jungtrupp St. Godehard
Steinberghaus, 17.–20.10.1968

Der in diesem Jahr neu gegründete Jungtrupp in der Gemeinde St. Godehard plante ein Herbstlager durchzuführen.
Im Sommer hatten sie mit einer kleinen Gruppe schon am gemeinsamen Sommerlager der Göttinger Jungpfadfinder auf der Grefenburg teilgenommen. Nun sollte also im Herbst für alle Godeharder ein erstes eigenes Zeltlager starten.
Die Truppleitung, bestehend aus Manfred Reddig, Thomas Gronemeyer und Kaplan Steinki hatte bei einem Elternabend hierüber umfassen informiert. Die sich abzeichnende schlechte Wetterprognose veranlasste die Truppleitung kurzfristig umzudisponieren. Aus einem Zeltlager sollte eine Fahrt mit Unterkunft in einem festen Haus werden.
Info zum Haus Nach umfangreichen Anfragen bei geeigneten Jugendherbergen bekamen sie kurzfristig eine Zusage im Steinberghaus.


Manfred und Thomas besuchten den Herbergsvater, um konkrete Details zu besprechen. Sie wussten davon, dass es im Steinberghaus auch die Möglichkeit gab, im Erdgeschoss eine separate Küche für Gruppen zu nutzen. Damit würde, nicht zuletzt auch aus Kostengründen, zumindest teilweise ein gewisses Lagerfeeling aufkommen können. Die Mahlzeiten konnten von den Sippenköchen in eigener Regie vorbereitet werden.

So war ein für alle Seiten – auch für die besorgten Eltern – guter Kompromiss gelungen.



Donnerstag, 17.10.

Um 15.18 Uhr startete die Fahrt vom Göttinger Bahnhof. In Hann. Münden angekommen, wanderten sie zum Steinberghaus, wo sie um 19.00 Uhr eintrafen. Nach dem Abendessen gab es eine zünftige Sing- und Spielrunde. Mitgefahren waren 14 Jungen aus den Sippen Fuchs, Elch, Panther.
















Freitag, 18.10.

Um 7.00 Uhr wurde die Mannschaft musikalisch vom Herbergsvater geweckt. Gleich darauf ging es erst einmal raus vor die Jugendherberge zum Frühsport. Am Vormittag stand dann der Umgang mit Karte und Kompass auf dem Programm. Dabei mussten auch verschiedene Stationen selbstständig angelaufen werden. Die Küchensippe bereitete unterdessen das Mittagessen vor.
Anschließend ging es wieder in die Natur. Ein Geländestationsspiel war zu absolvieren. Gegen 18.45 hatten die Sippen die Aufgabe, ein Lagerfeuer vorzubereiten. Die Gestaltung des Programms oblag ihnen auch. Als Überraschungsprogramm startete der Trupp zu einer längeren Nachtwanderung. Der Herbergsvater hatte es ausnahmsweise erlaubt, dass die Nachtruhe auf 23.00 Uhr verlängert wurde.

Pfadfinderausweis mit Versprechenstext Pfadfinderausweis mit Versprechenstext


Samstag, 19.10.

Vormittags gab es etwas Theorie mit anschließender Praxis zum Thema
„Durchführung einer Erkundung“.

Nach der Mittagspause wurde das für den Abend anstehende Versprechen intensiv vorbereitet. Möglichst alle Jungpfadfinder sollten die Gelegenheit erhalten, heute ihr Versprechen abzulegen. Der Versprechenstext musste perfekt sitzen.

Am Samstagnachmittag kamen dann noch die Kornetts des Jungtrupps Grone mit ihrem Führer Karl Heinz Ringel zu einer Kornettschulung nach Steinberghaus.

Norbert heftet die Lilie an das Klufthemd. Norbert heftet die Lilie an das Klufthemd.



Nach dem Gottesdienst war es so weit. Der Gaufeldmeister Norbert vom Schloß war ebenfalls zur Versprechensfeier angereist, um die Abnahme des Versprechens im Schein der Fackeln vorzunehmen.












Die Kornetts des Groner Jungtrupps waren natürlich bei dieser Feierstunde anwesend.
Im Anschluss versammelten sich alle am lodernden Lagerfeuer. Donnerstag bis Samstag standen die Sippen untereinander im Wettkampf. Bei dieser Gelegenheit konnten jetzt die Sieger des Wettkampfes bekannt gegeben werden. Ein rundum gelungener Tag neigte sich dem Ende entgegen.


Sonntag, 20.10.

Vormittags ging es noch einmal zu einer Naturkundestreife in den Kaufunger Wald. Nach dem Mittagessen wurden alles ordentlich aufgeräumt und die persönlichen Sachen wieder im Rucksack verstaut.
Um 15.00 Uhr verabschiedete sich der Trupp mit einem Lied vom Herbergsvater. Jetzt stand die Wanderung zum Bahnhof in Hann. Münden an.
Um 19.00 erwarteten die Eltern auf dem Göttinger Bahnhof schon voller Spannung die Ankunft ihrer Sprösslinge. Es gab ununterbrochen viel zu erzählen. Alle Jungen hatten nun auch voller Stolz ihr blaues Halstuch umgelegt.



Fazit

Eigentlich hatte die Truppleitung ein zünftiges Zeltlager angepeilt. Der den äußeren Umständen geschuldete Kompromiss, in einer Jugendherberge zu wohnen, war aufgrund der in hohem Maße eigenständigen Möglichkeiten im Steinberghaus dennoch gut gelungen.
Fast alle Programmpunkte konnten wie in einem Lager – einschließlich der selbst zubereiteten Mahlzeiten – durchgeführt werden. Auch Lagerfeuerabende waren auf dem Gelände der Jugendherberge möglich geworden. Ebenso war die Arbeit in der Sippenstruktur, einschließlich aller verteilten Verantwortungen an die Jungen, sehr erfolgreich.