Die ersten Pachtverhandlungen

Ein Traum wird Wirklichkeit …

Schon seit vielen „Pfadfindergenerationen“ im Stamm Göttingen wurde mit einem eigenen Heim, Häuschen oder auch einem Zeltgelände geliebäugelt.
Bisher blieben viele Anstrengungen, sicherlich auch aufgrund finanzieller Fragen, jeweils in der Planungsphase stecken.
Als uns dann aber im Jahr 1976 ein Haus zum Abbauen, um es dann irgendwo wieder herzurichten, angeboten wurde, fehlte dem Stamm natürlich ein geeignetes Gelände bzw. Grundstück.
Wo ist „Irgendwo“?
Einige von den Leitern waren aber von der Idee, es wieder einmal mit etwas Eigenem für den Stamm zu probieren, infiziert.

Seit August 1975 kannten wir den schon etwas verlassen wirkenden Sportplatz in Holzerode, und außerdem war uns bekannt geworden, dass hier im Ort die neue Sportanlage an anderer Stelle diesen schönen Platz ablösen wird.
Auch kannten wir den zuständigen Revierförster, Herrn Pösse, schon seit unserem großen Jungpfadfinderlager 1969 in Thiershausen. Der ehemalige Sportplatz liegt nämlich auf dem Gelände der Niedersächsischen Staatsforsts.
Also verabredeten wir uns mit Herrn Pösse.
Nachdem wir unser Anliegen, Teile des ehemaligen Sportplatzes pachten zu wollen, vorgetragen hatten, hörten wir von Herrn Pösse, dass es geplant sei, den gesamten Platz in den nächsten Jahren mit Eichen aufzuforsten. Da Herr Pösse unsere Argumente gut nachvollziehen konnte, versprach er noch mal mit den zuständigen Stellen über unser Anliegen zu sprechen.
Nach einiger Zeit wurden uns einige andere Plätze/Steinbrüche angeboten. Uns gefiel aber der alte Sportplatz so gut, auch wegen der nahen sanitären Anlagen im Schützenhaus, und die große Spielwiese war ideal als Zeltplatz. Wir machten doch noch einmal den Vorschlag, ob nicht wenigstens ein kleiner Teil von der Aufforstung ausgenommen werden könnte.
Und was wir schon nicht mehr zu hoffen gewagt hatten, wir erhielten einen Anruf von Herrn Pösse, doch mal in den nächsten Tagen zur Festlegung der Platzgröße vorbeizukommen.
Gemeinsam, Herr Pösse, Karl-Heinz Ringel und Manfred Reddig, trafen wir uns am Sportplatz. Herr Pösse hatte so ein merkwürdiges Gerät dabei. Er zeigte uns einen großen Zirkel aus Holz, mit dem man 2 Meter Abstände im Gelände abtragen konnte. Schnellen Schrittes unter Verwendung des Riesenzirkels ging Herr Pösse voran. Am Ende waren wir bei ca. 7.000 qm, die er uns verpachten wollte. Wir waren sprachlos.


Der Plan zeigt die Lage des ehemaligen Fußballfeldes auf dem Forstgelände. Die rot umrandete Fläche wurde vom Förster für uns abgesteckt! Von dem Fußballfeld hatte der Förster einen schmalen Streifen in nördlicher Richtung abgetrennt, dieser sowie die darüber befindliche Spielwiese sollten dann aufgeforstet werden. Als Ausgleich bekamen wir die östlich angrenzende ehemalige Waldarbeiterwiese.

Schreiben vom staatl. Forstamt, Dr. Lindner Schreiben vom staatl. Forstamt, Dr. Lindner









Miet- und Gestattungsvertrag


Am 1. Oktober 1976 stellten wir den förmlichen Antrag auf Pacht des Geländes am „Osterholz“ (Alter Sportplatz). Unser Traum, ein eigenes, wenn auch gepachtetes Gelände zu besitzen, war Wirklichkeit geworden.








Miet- und Gestattungsvertrag Miet- und Gestattungsvertrag































Damit war das „Zelt- und Freizeitgelände Holzerode“ der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg Stamm Göttingen geboren.

(Text: Manfred Reddig)


Zur Lage: Kartenausschnitt aus dem Jahr 1960 Karte vom Zelt- und Freizeitgelände bei Holzerode