Die Lagerfeuerrunde oder unser Amphitheater bzw. Waldschwimmbad (24.06.1978)

Wir kamen, sahen und wollten auch so etwas haben. Von Anfang an war uns eigentlich klar, dass wir außer der Hütte noch einen anderen Versammlungs-, Feuer- oder Grillsitzplatz haben müssen. Aber über die Form waren wir uns noch gar nicht im Klaren.

Lagerfeuerrunde im Bau Lagerfeuerrunde im Bau

Die Idee schnappten wir bei einem Besuch auf. Dort existiert bereits eine ähnliche Anlage, und wir fanden sie ausgesprochen ideal für unsere Zwecke. Nur vor den vielen Arbeiten, insbesondere der Erdarbeiten, scheuten wir uns. Die Konstruktionspläne und Maße lagen allerdings bereits in der berühmten Schublade. Sehr überraschend erreichte uns eine Anfrage eines Trupps, der uns in Holzerode bei der Arbeit unterstützen wollte. Also abgemacht, wir bauen die Lagerfeuerrunde.

Zuerst legten wir den Platz fest, dann wurde alles ausgemessen, rechte und „schiefe“ Winkel angelegt und abgesteckt. Die Gruppe reiste an (Pfadfindertrupp St. Michael unter Leitung von Peter Tyra), die Spaten wurden ausgeteilt und los ging es.

Die Grasnarbe abzustecken war ganz schön schwierig, und das Loch war wohl doch größer als es auf den ersten Blick scheinen mochte. Alle schwitzten und kämpften mit den Arbeitsgeräten und dem von Mal zu Mal härter werdenden Boden. Die Grube wurde immer tiefer und der Weg, auf dem der abgestochene Boden herausbefördert werden musste, immer länger. Aber endlich erreichten wir die 80-cm-Tiefe. Die Sockel für die Sitzbänke rund um den Feuerplatz hoben sich schon deutlich ab. Den Aushub hatten wir als Wall um die Grube aufgeschüttet. Dieser sollte später einmal wieder bepflanzt werden und Sicht- und Windschutz sein. Manchmal fand ich, sah es aus wie auf einer frühgeschichtlichen Ausgrabungsstätte. Wir hatten auch etwas gefunden, einen Grenzstein, der hier verbuddelt war. Dieser steht nun vor der Hütte.

Nun traten mehrere Wochen Sommerpause ein. Nach und nach begannen wir damit, Gras einzusäen, die Sitzbänke zu zimmern, Feldsteine für den Feuerplatz heranzuschaffen und den Sockel zu mauern, 3 Tonnen Kies für die Unterlage zu bestellen und zu verteilen, das Holz zu streichen usw.

Pfadfinder in der Lagerfeuerrunde Pfadfinder in der Lagerfeuerrunde

Dann brannte das erste Feuer, und die ersten Bratwürstchen waren auch knusprig. Bis jetzt war ja auch alles zu gut gegangen, und die Anlage sah ja auch wirklich gelungen aus.

Aber wir hatten nicht mit dem Wetter, zumindest nicht ausreichend, gerechnet. Die ersten großen Regengüsse verkraftete unser Feuerloch noch sehr gut, das Wasser lief ab und der Kies sorgte für einen trockenen Untergrund. Aber nach und nach stieg wohl der Grundwasserspiegel, und der Boden war auch sonst reichlich gesättigt. Unsere Lagerfeuerrunde entwickelte sich nun zum Waldschwimmbad. Wasserstand 50 bis 60 cm war keine Seltenheit.

Was war zu tun? Das schildert ein anderer Bericht.

(Text: Manfred Reddig)