Hüttendach mit der „Grünen Elster“ decken

Im Herbst des Jahres 1976 hatten wir das Dach der Hütte bereits mittels aufgenagelter Dachpappe gedeckt. Diese Maßnahme war auch durchaus gut gelungen, das Dach war dicht. In der Baugenehmigung war dann später von einer grünen Dacheindeckung zu lesen. Wir machten uns bei Herrn Josef Engelhard von der Fa. Engelhard schlau, was damit wohl gemeint sein könnte.

Ja es gibt eine Sorte Dachpappe, die nennt sich „Grüne Elster“. Außerdem wäre es sehr sinnvoll, so wurde uns gesagt, auf die bisherige Lage Dachpappe diese Schweißbahnen zusätzlich aufzubringen. Dann wäre alles für lange Jahre perfekt, so wie es die Profis auch bauen. Das wollten wir dann gerne in Angriff nehmen. Erfahrung mit dieser Technik hatten wir natürlich nicht. Herr Engelhard sagte daraufhin nur, die nötigen Geräte bekommt ihr von mir, und das schafft ihre schon.

Die Dachbaustelle Die Dachbaustelle

Dann war es soweit. Am Samstag, den 7. Oktober holten wir von der Fa. Engelhard die bestellten Materialien ab. Auf dem geliehenen Anhänger transportierten wir ca. 20 Rollen „Grüne Elster“ Dachpappe, Nägel, Gasflasche und Brenner. Alles wurde zum Zeltgelände transportiert.

Mit 4 Mann begannen wir mit den Dacharbeiten. Dabei waren Gerhard Hillmann, Heinrich-Hermann Grohe, Karl-Heinz Ringel und Manfred Reddig. Wir schleppten eine Rolle Pappe nach der anderen auf das Dach. Dabei mussten wir sehr gut aufpassen, die Dachschräge war ja nicht ganz ungefährlich. Außerdem waren die anstehenden Arbeiten völliges Neuland für uns.
Mit dem doppelflammigen Gasbrenner wurde die Dachpappe auf der Rückseite heißgemacht. Der so weich gewordene Teer der Rückseite klebte dann auf der bereits vorhandenen Dachpappe; verschweißte sich mit ihr. Aufpassen mussten wir auf unsere Haare und natürlich auf die Hände um keine Verbrennungen zu erleiden. Der Gasbrenner fauchte wie der Drache des St. Georg. Auch lernten wir den genauen Zeitpunkt bei dieser Tätigkeit abzupassen. Wurde die Dachpappe zu wenig erhitzt, verklebte sie sich nicht mit der schon vorhandenen Lage. Wurden die Gasflammen zu lange angelegt, konnte es passieren, dass wir ein Loch in die neue Lage brannten.

Dacharbeiten mit Personensicherung Dacharbeiten mit Personensicherung

Trotz der anstrengenden Arbeit schafften wir bis zum Mittag ca. 2/3 der Dachfläche.
(Am Nachmittag begannen dann zusätzlich die Arbeiten für die Drainage der Lagerfeuerrunde.)

Die restlichen Feinarbeiten des neuen Daches wurden dann von Karl Heinz und Manfred allein bewerkstelligt. Glück hatten wir mit dem idealen Wetter für diese Tätigkeiten. So schweißten wir im doppelten Sinne, einmal die neue Lage Dachpappe und im „Schweiße des Angesichts“! Das Dach präsentierte sich abends mit einer fertigen neuen Haut.

(Text: Manfred Reddig)