In den folgenden 10 Tagen warteten nun umfangreiche Arbeiten auf uns. Wir hatten eigentlich alles generalstabsmäßig geplant und hofften auf keine größeren Überraschungen. Chronologisch berichten wir von den verschiedenen Arbeitseinsätzen. Dass zwischendurch die Telefonleitungen für weitere Absprachen glühten, versteht sich von selbst.
Nach Feierabend trafen sich Karl Heinz und Manfred am Gartenhäuschen. Sie begannen mit den ersten Vorarbeiten. Dabei wurden kleinere Abbrucharbeiten ausgeführt.
Insbesondere testeten sie, wie es am besten gelingen könnte, die ausgemauerten Fachwerkfelder zu entfernen.
Dabei sollten möglichst die Holzbalken nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Das war anstrengend, funktionierte aber ganz ordentlich und sie wussten nun, welche
Werkzeuge für den großen Arbeitseinsatz erforderlich waren.
Sie fühlten sich hierbei in das Jahr 1976 zurückversetzt, damals fand der
Abbau der großen Hütte statt.
Früh am Morgen trafen sich Rolf Tyra, Karl Heinz Ringel und Manfred Reddig, fest entschlossen, einen Großteil der anstehenden Arbeiten zu bewältigen.
Zuerst wurde das Dach abgedeckt. Mit der mitgebrachten Leiter gelang das ganz gut. Es sollten bei den weiteren Arbeiten möglichst keine Dachziegel
auf die Personen herunterfallen.
Dann ging es mit dem Erker weiter. Seine vorderen Stützbalken waren bereits nicht mehr vorhanden. Wie ein Wunder schwebte er freitragend, nur durch die Dachbalken gehalten.
Eigentlich verlieh er dem Häuschen einen gewissen Charme, war aber so marode, dass er komplett, unter ordentlichem Getöse heruntergerissen wurde.
Blick auf den Erker vor Arbeitsbeginn.
Die Herausforderung des Tages stand aber noch bevor. Jetzt galt es, die Mauersteine mithilfe von unendlich vielen Hammerschlägen aus dem Fachwerk herauszuschlagen.
Einige Abendstunden verbrachten Karl Heinz und Manfred mit der „Säuberung“ der Fachwerkbalken. In erster Linie waren Hunderte von Nägeln zu entfernen. Das war besonders für den weiteren Abbau sinnvoll. So wurde einer möglichen Verletzungsgefahr beim Abtragen der Fachwerkkonstruktion vorgebeugt.
Die Arbeiten an diesem Tag konnten ganz entspannt in Angriff genommen werden.
Morgens trafen sich Stefan Klein, Karl-Heinz Ringel, Manfred Reddig, Franz Martin Grohe und Peter Tyra auf dem Zeltgelände in Holzerode. Der beladene Lkw war vorgefahren.
Im Gegensatz zu der Aktion mit der großen Hütte hatten wir die Lagerung der Balken planmäßiger organisiert.
Es sollte auf keinen Fall wieder einen unentwirrbaren großen Holzstapel geben.
Fein säuberlich gestapelt und mit einer großen Plane gegen die Witterung geschützt, konnte unser gewonnenes Baumaterial sicher gelagert, auf seine zukünftige Verwendung harren.
Fortsetzung mit dem
3. Bericht.
Bericht von Manfred Reddig