Offene Hütte – Endspurt

Nachdem die offene Hütte nun fast 6 Monate im qualifizierten Rohbau existierte, sollte es in diesem Jahr mit den Arbeiten weitergehen. Pfingsten waren die Ehemaligen des Stammes im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten eingeladen und kurze Zeit später folgte das große Jubiläumslager auf dem Zeltgelände. Bis dahin sollte die Hütte nutzbar sein.
Die überwiegenden Kosten für den vorerst letzten Bauabschnitt hatte der Förderverein, als eine seiner ersten Fördermaßnahme, übernommen. 600,-- DM bewilligte er als Zuschuss.

Die Rückwand war schnell fertig. Die Rückwand war schnell fertig.


Verbretterung der Wände

Der Schnee war endlich geschmolzen und Ende März begannen die Arbeiten. Wir besorgten „Harzer Querbeschlag“, um möglichst gleiche Bretter wie bei der großen Hütte zu verwenden.

Damit wurde die Rückwand von Außen flächig verkleidet, was auch flott erledigt werden konnte.

Die Vorder- sowie die Seitenwände sollten einen besonderen Look erhalten. Das Fachwerk mit seinen Balken wollten wir sichtbar erhalten. Die mittleren Reihen erhielten keine Holzverkleidungen, es ist ja eine offene Hütte.

Wie es sich sehr bald herausstellte, hatten wir damit eine ganz schön zeitaufwendige Lösung in Angriff genommen. Zuerst mussten auf den Innenseiten der Balken, innerhalb der Fachwerkfelder, Dachlatten als Widerlager eingebaut werden. Nun konnten wir damit beginnen, pro Feld den Harzer Querbeschlag einzupassen. Das entpuppte sich zu einer wahrlichen Fummelarbeit. Jedes Brett musste individuell ausgemessen und zugeschnitten werden. Insbesondere die spitzen Winkel waren eine Herausforderung. Die Arbeiten zogen sich über mehrere Wochenenden hin. Als es dann alle Felder fertig waren, sah es ganz interessant aus.

Baustelle Baustelle









Die Baustelle:
links Gehwegplatten, rechts Kalksteine







Nun war es nach unserer Meinung erforderlich, die Fachwerkfelder zur Sicherheit auch von innen zu verkleiden. Dazu wählten wir Restspanplatten, die von der Fa. Novopan besorgt wurden.


Die unter dem Giebel befindliche Dachluke sollte später eine kleine Tür bekommen. Der Dachboden blieb vorerst von innen unverkleidet und ermöglichte einen interessanten Einblick in das Gebälk.


Als dann schließlich alles grün gestrichen worden war, waren wir höchst zufrieden.



Fußbodenarbeiten

Jetzt war der Fußboden an der Reihe. Die Hütte steht auf den Fundamentsäulen und damit so hoch, dass der Innenraum zunächst einmal mit unendlich vielen Schubkarrenladungen mit Erde aufgefüllt und planiert werden musste. Bis kurz unter die erste Balkenlage füllten wir Boden an.

Parallel wurden unter die Balken Kalksteine gesetzt, sozusagen als Begrenzung oder Schalung, damit die Erde nicht wieder abhaut. In ausreichender Menge hatten wir die Steine bereits im Herbst des vergangenen Jahres besorgt. Um die Gehwegplatten danach sauber verlegen zu können, starteten wir noch eine weitere Aktion. Pfarrer Elskamp bewirtschaftete in Bilshausen seinen Pfarrgarten. An diesen grenzt direkt das Flüsschen Ruhme. Bei einem Frühjahrshochwasser war dort viel feiner Sand angeschwemmt worden. Diesen sollten wir doch gerne dort abholen, bot uns Pfarrer Elskamp an. Er besuchte uns immer mal wieder in Holzerode. Hatte er doch zu seiner Groner Zeit manche Aktion mit uns gemeinsam auf dem Zeltgelände durchgeführt.
Also machten sich Karl Heinz und Manfred per PKW und einem Anhänger auf den Weg nach Bilshausen. Dort überluden sie den Anhänger mit dem für unseren Zweck gut geeigneten Ruhmesand, kostete ja auch nichts. Nach langsamer Fahrt erreichen die beiden den Zeltplatz und schippten anschließend den Sand als oberste Schicht in die offene Hütte.

Da wir an einigen Stellen ganz schön viel Boden eingebracht hatten, kam uns die Idee, diesen mittels einer Rüttelplatte, von der Fa. Engelhardt ausgeliehen, zu verdichten. Das war zwar gut gedacht, aber durch die Kraft der Maschine wurden die Begrenzungssteine teilweise wieder nach Außen verschoben. Also sofort Stop mit dieser Aktion! Es musste auch ohne diese Verdichtung funktionieren.
(Die wegen der Höhe erforderliche Eingangsstufe wurde dann im Herbst betoniert.)



Sitzbänke

Manfred Schmets hatte uns diverse kleinere ausrangierte Kirchenbänke besorgt. Diese wurden als erste Sitzgelegenheiten in der Hütte aufgestellt.
(Anmerkung: Einige Jahre später hatte uns irgendein Spitzbube die Bänke geklaut.)

Ehemaligentreffen







Zu den Jubiläumsveranstaltungen war die neue offene Hütte – wie geplant – soweit zur Nutzung fertiggestellt und hatte sich bestens bewährt.

Die Beteiligung von vielen Mitstreitern des Stammes hatte dazu beigetragen.



(Text: Manfred Reddig)