Zeltgelände im Frühjahr 1982 Zeltgelände im Frühjahr 1982

Es war einmal eine Veranda …


Seit Mitte des Jahres 1981 war unsere neu offene Schutzhütte zur allgemeinen Benutzung freigegeben worden.
Die kleine Veranda, welche in die große Hütte integriert war, wurde immer seltener benutzt. Sie war im Herbst 1978 auch zunächst als eine Art Notlösung entstanden.

Gruppen, die im Frühjahr, Herbst oder Winter die Hütte benutzen wollten, wurden durch die geringe Anzahl von Schlafplätzen oftmals davon abgeschreckt. Und das, obwohl erst kürzlich die neue Gasheizung im Haus, eben für diese Jahreszeiten gedacht, eine Belegung sinnvoll zuließ.

So kam uns die Idee, statt der Veranda, einen dritten Raum zu errichten.
Die Planungen starteten im Frühjahr 1982 und wurden dann ab April in die Tat umgesetzt. Der Ausbau sollte eine weitgehend eigenständige Konstruktion unter dem vorhandenen Dach der großen Hütte werden. Die Rückwand sowie die bisherige Außenwand der Hütte waren ja bereits vorhanden. Ebenfalls vorhanden war die Decke der Veranda. Diese drei Flächen bildeten somit schon einen guten Grundstock für den Ausbau. Durch die geplante Maßnahme veränderte sich das Gesamtmaß der Hütte nicht. Die Arbeiten konnten witterungsgeschützt und ohne Beeinträchtigung der Hütte ablaufen und stellten unserer Meinung nach keine allzu große Herausforderung, weder finanziell noch arbeitsmäßig, dar.


Am 3. April traf sich ein Arbeitsteam, bestehend aus Andreas und Edgar vom Schloß, Karl-Heinz und Manfred und Peter voller Tatendrang auf dem Zeltgelände.

Die erste Aufgabe bestand darin, die nicht weiterhin benötigten Konstruktionen zurückzubauen. Als Erstes entfernten wir die Balustrade. Danach kam der Holzboden, einschließlich der Balkenunterkonstruktion an die Reihe. Das war erforderlich, um einen neuen stabilen Fußboden auf dem Niveau der Hütteninnenräume, einschließlich eines separaten Fundaments, bauen zu können.

Abriss der Veranda. Abriss der Veranda. Abriss der Veranda.
Abriss der Veranda. Abriss der Veranda. Abriss der Veranda.
Abriss der Veranda. Zum Ende des Tages war alles geschafft und die Hütte hatte beinahe wieder das Aussehen wie in ganz früher Zeit.

Während der folgenden Woche wurde schon einmal das benötigte Material für die Fundamentarbeiten besorgt.
So konnte am nächsten Wochenende damit begonnen werden, die Löcher für die Säulenfundamente auszuschachten. Als diese fertig waren, wurden die Plastikrohre zugeschnitten und in den vorbereiteten Löchern eingepasst und vermessen.

Die Fundamentsockel an der Hüttenaußenwand wurden eher rustikal hergestellt. Sie waren von außen auch nicht sichtbar. Durch diese Maßnahme war es sichergestellt, dass der Boden des neuen Raumes völlig eigenständig und unabhängig von der Hütte gebaut werden konnte.
Die Fundamentrohre wurden dann mit Beton gefüllt und gut in Waage gebracht. Bei diesem Einsatz war noch Heinrich Hermann Grohe mit von der Partie. Zum Schluss steckten wir jeweils noch eine Gewindestange in den frischen Beton. Diese waren zur Befestigung der ersten Balkenlage vorgesehen. Jetzt hieß es warten, bis der Beton ausgehärtet war.

Ein neues Fundament wird erstellt. Ein neues Fundament wird erstellt. Ein neues Fundament wird erstellt.
Ein neues Fundament wird erstellt. Ein neues Fundament wird erstellt. Erneut stand unter der Woche die Besorgung von weiterem Baumaterial an. Balken und Bretter mussten besorgt und nach Holzerode geschafft werden.

Der nächste Bauabschnitt begann mit der Verlegung und Verankerung der ersten Balkenlage. Hier zeigte es sich, dass die Vorarbeiten gut gelungen waren, es passte. Als das geschafft war, wurden die senkrechten Balken für die Außenwände aufgestellt und nicht nur unten, sondern auch oben unter dem Hüttendach fest verschraubt. Verlegung und Verankerung der ersten Balkenlage. Verlegung und Verankerung der ersten Balkenlage.
Diese Aufgabe stellte sich dann doch als etwas zeitraubender als zuerst angenommen dar. Die Arbeitsgruppe setzte sich aus Heiko Eckardt, Andres vom Schloß, Karl-Heinz Ringel und Manfred Reddig zusammen. Verlegung und Verankerung der ersten Balkenlage. Verlegung und Verankerung der ersten Balkenlage.
Verkleidung mit Dachpappe. Aufgrund der guten Erfahrungen beim damaligen Aufbau der Hütte wurde auch der neue Raum zunächst mit unbesandeter Dachpappe verkleidet. War uns das Wetter bisher einigermaßen wohlgesonnen, überraschte uns bei diesem Einsatz ein kurzer aber heftiger Schneeschauer.
Verkleidung mit Dachpappe. Verkleidung mit Dachpappe. Verkleidung mit Dachpappe.
Darauf erfolgte die Verkleidung mit den gleichen Hölzern wie die Hütte sie kürzlich auch erhalten hatte, mit dem „Harzer Querbeschlag“. Der neue Raum war nun rundum geschlossen, jedoch der Fußboden war noch nicht verbrettert.
Mit „Tannengrün“ wurden die Bretter gestrichen und passten sich somit nahtlos an das Gesamtbild der Hütte an.
Verkleidung mit „Harzer Querbeschlag“

Aus Sicherheitsgründen hatten wir bisher noch keine Verbindung in Form einer Tür von der Hütte zum neuen Raum geschaffen. Wollten wir auf der Baustelle arbeiten, stiegen wir von innen durch das alte Fenster ein.

Innenausbau, Fenster
Um den Innenausbau einigermaßen vernünftig vorantreiben zu können, stand nun die Fertigstellung des neuen Fußbodens auf dem Arbeitsplan. Am 15.04. trafen sich Heiko, Karl Heinz und Manfred, um an diesem Tag die Vorbereitungen für den künftigen Gasofen und eine Gaslampe zu bewerkstelligen. Da der Fußboden noch nicht verbrettert war, gestaltete sich die Verlegung der Kupferrohre, die unter der Hütte verlaufen, einigermaßen problemlos.

Jetzt erst kam der Fußboden an die Reihe. In die Balkenzwischenräume des Bodens passten wir Spanplatten ein. Der so entstandene Hohlraum wurde mit Isoliermaterial verfüllt. Darauf verlegten wir die Dielenbretter.
Gleichfalls isolierten wir die beiden neu erstellten Außenwände.
Heiko passt die Fußbodendielen ein. Wandisolierung

Von innen verkleideten wir die neu erstellten Wandflächen mit wohnlich erscheinender nordischer Fichte. Die bereits bestehenden Wand- und Deckenflächen waren ehemals dunkelgrün gestrichen und ließen den Raum insgesamt sehr dunkel wirken. Um Abhilfe zu schaffen, überstrichen wir sie mit einer hellen Farbe, was gleich einen viel angenehmeren Eindruck verschaffte.

Man kann sagen, dass Ende April die Arbeiten am ersten Bauabschnitt planmäßig abgeschlossen werden konnten. Aufgrund einiger dringender anderer Aufgaben ruhte die Baustelle. Eine Nutzung war während der Sommerzeit auch noch nicht geplant.


Nach den Sommerferien ging es mit neuem Elan an die Fertigstellung.
Zwischenzeitlich erhielten wir eine Mahagonizimmertür mit Glaseinsatz geschenkt. Nun war der Zeitpunkt gekommen, das alte innen befindliche Fenster auszubauen und die Wand an dieser Stelle auf Türgröße zu erweitern. Endlich konnte auch die Tür fertig eingepasst werden. Welch ein Fortschritt und Luxus, so dachten wir damals!

An vielen weiteren Wochenenden erfolgten einzelne Maßnahmen, die da waren:

Hütte nach der Fertigstellung. Hütte nach der Fertigstellung.



Rechtzeitig zur Herbst- und Wintersaison war der neue Raum fertiggestellt und zur Benutzung freigegeben.


Bericht von Manfred Reddig