Vorbau einschließlich neuer Eingangstür für die Hütte

„Mit der Tür ins Haus fallen“ – das sollte uns nun doch nicht passieren. Gemeint ist in diesem Zusammenhang der Eingang zu unserer Hütte.
Die äußere der beiden Eingangstüren hatte aufgrund ihrer relativ ungeschützten Lage, besonders bedingt durch Witterungseinflüsse aller Art, mittlerweile etwas gelitten. Außerdem erwiesen sich die zwei nur wenige Zentimeter voneinander entfernten Türen als nicht besonders praktisch. Diese Anordnung führte bei Benutzung grundsätzlich dazu, dass bei Nässe bzw. Kälte der anschließende große Raum feucht wurde und auf einen Schlag auskühlte.


Vorab einige Entwicklungsschritte aus den vergangenen Jahren:


Wenn man die ersten schwarz-weiß Fotos vom Aufbau der Hütte betrachtet, sieht man, dass die Doppeltüren Hinweispfeil bereits eingepasst waren, als man eben erst ein paar Balken zusammengesteckt waren. Wir hatten sie vom Ursprungsbau in Göttingen komplett übernommen.

Grundsätzlich war die Konstruktion mit zwei hintereinander befindlichen Eingangstüren in den Anfangsjahren durchaus ganz in Ordnung.



Da der Zugang zur Hütte relativ hoch gelegen war, verlegten wir alsbald zur Abhilfe zwei aus großen Kalksteinen bestehende rustikale Trittstufen. Mit dieser Lösung gaben wir uns zunächst einige Jahre zufrieden.

Eingang mit Betonstufen


















Immer häufiger stellte es sich insbesondere bei Regenwetter heraus, dass die Kalksteine, wenn sie feucht waren, gefährlich rutschig und glitschig wurden. Unser Kurat Pfarrer Fitzner wäre beinahe einmal gestürzt. Daraufhin gossen wir zwei großzügig bemessene Betonstufen. In die obere Fläche war als Schmutzfänger ein Gitterrost eingelassen. Diese Verbesserung hatte Hand und Fuß.


Aktuell stand daher in diesem Jahr der Einbau einer neuen Tür auf dem Programm.

Wir überlegten, was am besten zu tun sei. Nach einigem Hin und Her entschieden wir uns für die große Lösung. Wenn wir schon die äußere Tür austauschen, sollte gleich ein kleiner Vorbau mit entstehen. Vor dem
geistigen Auge hatten wir bereits eine Vorstellung, wie das aussehen könnte. Hinweispfeil

In dem neu gewonnen Vorraum sollen zukünftig die Garderobe sowie einige Regale für Schuhe und weitere Gepäckstücke untergebracht werden. Auch für die Reinhaltung der Hütte bringt das Vorteile. Außerdem entsteht gleichzeitig eine Wärmeschleuse. Wenn die Außentür geöffnet wird, ist nicht sofort „Eiszeit“ im großen Raum. Insgesamt schaffen wir damit eine qualitative Verbesserung, denn die Hütte wurde aufgrund der räumlichen Erweiterungen von den Trupps gerne auch in der kalten Jahreszeit belegt.

Die Grundsatzentscheidung war gefallen und die passenden Gestaltungsmöglichkeiten wurden konkret ausgelotet. Maximal stand uns eine Grundfläche von ca. 3 m x 1,5 m zur Verfügung. Größer durfte der Vorbau keinesfalls werden, denn der Zufahrtsweg entlang der Hütte musste weiterhin ausreichend Platz für ein- und ausfahrende LKW bieten. Das Fenster des großen Raumes war eine zusätzliche Begrenzung. Der Anbau sollte sich weitgehend harmonisch in das bestehende Gesamtbild der Hütte einfügen.

Aufgrund unserer detaillierten Planung konnten nun die erforderlichen Materialien für den Rohbau angeschafft werden. Neben Kanthölzern, Konterlattungen, Harzer Querbeschlag, Betonkies, Zement und Dachpappe erwarben wir auch eine neue Metalltür.

„Handbagger“

So gerüstet begannen dann am 05.11. die Bauarbeiten vor Ort. Zugegeben, die Aktion begann sehr spät in diesem Jahr, aber das Wetter spielte in erfreulicher Weise mit. Unser vorrangiges Ziel war es daher, zunächst möglichst zeitnah den neu entstehenden Vorbau wetterfest hinzubekommen.

Bei den in bewährter Weise konstruierten Betonfundamenten
hatten wir dieses Mal den Luxus, die Pfostenlöcher
mit einem neu angeschafften „Handbagger“
auszuheben. Welch eine Arbeitserleichterung!

So gelang es an diesem Tag nicht nur die Löcher auszuheben, sondern auch die Betonarbeiten zum Abschluss zu bringen. Die Fundamentsäulen wurden von der Höhe her so ausgerichtet, dass sie mit der oberen Eingangsstufe, die ja künftig unter dem neuen Fußboden verschwinden sollte, bündig abschlossen.

Anmerkung:
Da wir an diesem Samstag personell gut besetzt waren, Kies, Zement und die Mischmaschine vor Ort zur Verfügung standen, betonierten die Rover im gleichen Arbeitsgang ein Fundament für ein neues Windrad am unteren Ende der Baumreihe des Lagerplatzes gelegen. Nähere Informationen dazu im Jahresgesamtbericht.


Dann nahten drei arbeitsreiche Tage am Stück (11.-13.11.)

Aus den vorgestrichenen Balken wurde auf den vorbereiteten Fundamenten eine einfache, aber stabile Fachwerkkonstruktion gezimmert. Da der Vorbau direkt an die Hüttenverkleidung anschloss, entfiel die Errichtung einer vierten Wand. Durch die Verbindung der neuen Konstruktion mit der Hütte erzielten wir von Anfang an eine gute Stabilität.

Am zweiten Tag fand die neue Metalltür ihren Platz und die Dachunterkonstruktion war zu großen Teilen erledigt. Sonntag konnte dann eine erste Lage Dachpappe aufgebracht werden. Ab jetzt hätte uns Regenwetter bei den Arbeiten nicht mehr sehr viel anhaben können.
Das gesamte Bauwerk erhielt eine Verkleidung mit unbesandeter Teerpappe, gedacht als später nicht sichtbarer Witterungsschutz. Zu guter Letzt schafften wir es, den Harzer Querbeschlag ringsum fertigzustellen. Als wir einerseits müde, aber andererseits froh über das geschaffte Tagespensum die Baustelle verließen, konnte sogar die neue Metalltür provisorisch verschlossen werden. Zur Sicherheit hatten wir die äußere alte Eingangstür natürlich noch nicht entfernt.
Die Arbeiten verliefen insgesamt problemlos, benötigten trotz der überschaubaren Größe der Baumaßnahme jedoch ihre Zeit.


Als wir am 16.11. die Arbeiten fortsetzten, ging es schwerpunktmäßig darum, den Fußboden des Anbaus in Angriff zu nehmen.
Zuerst verlegten wir als Begrenzung zwischen den Fundamentsäulen ringsherum behauene Kalksteine. Mit der so entstandenen kleinen Mauer verschlossen wir den Hohlraum zwischen dem Erdboden und den unteren umlaufenden Holzbalken des Anbaus. Diese Maßnahme war erforderlich, weil im Nachgang der freie Raum unter der späteren Fußbodenkonstruktion flächig bis zur Höhe der oberen betonierten Stufe mit Kies und Mergel aufgefüllt wurde.
Soweit vorbereitet, startete als letzte Aufgabe des Tages die Anbringung der Lattenunterkonstruktion für den Fußboden. Dabei bezogen wir die ehemaligen Eingangsstufen als gut geeignete zusätzliche Fundamente mit ein.


19.-20.11. – An diesem Wochenende schritt der Innenausbau zügig voran.

Gleich morgens begannen wir mit der Verlegung der Fußbodenbretter. Erstmals war der kleine Raum nun allseitig verschlossen. Danach passten wir in zwei Außenwänden kleine vergitterte Fenster ein. So schien gleich etwas Tageslicht in den doch sehr dunklen Raum und zur Belüftung sollten sie auch dienen. Weiterhin brachten wir im Innenraum die Konterlattungen für die spätere Holzverkleidung an. Die drei äußeren Wandflächen erhielten daraufhin eine Isolierung mit Glaswolle. Der zweite Tag des Wochenendes war ausgefüllt mit der Verkleidung der Innenwände sowie der Decke, die ebenfalls isoliert wurde. Eine ganz wichtige Aufgabe bestand darin, die gut überlegte und vorbereitete Türsicherung zu befestigen. Ab diesem Zeitpunkt wurde die innenliegende 2. Tür nicht mehr benötigt, aus den Angeln gehoben und entsorgt.


26.11. Samstag

Unter der Woche hatten wir einen PCV Belag für den Fußboden besorgt und dann gleich am Samstag passend verlegt. Nun folgten die Anbringung der Fußbodenleisten sowie vieler Meter Abschusslisten an den Nahtstellen der Innenverbretterung. Die Einfassung der Fenster innen wie außen, war zu erledigen.


03.12. Samstag

Am Vortag besorgten wir zunächst im Göttingen bei der Fa. Engelhard alle benötigten Materialien und Gerätschaften, um auf dem Dach die abschließenden Schweißbahnen zu verlegen. Als Hobby-Dachdecker waren wir bereits ein eingespieltes Team. Vorteilhaft war, dass es sich nur um ein kleines Pultdach handelte und die Arbeiten relativ leicht von den Leitern aus bewältigt werden konnten. Schließlich folgte noch eine kleine Dachrinne über der Eingangsseite.
Kleinere Restarbeiten an der Außenverkleidung mussten vor der nächsten Tätigkeit abgeschlossen sein. Mit verteilten Rollen strichen wir die Außenschalung natürlich grün im Farbton der Hütte, während der Innenraum farblos lackiert wurde.

Mit dem Ende des Tages war die Baumaßnahme im Wesentlichen zum Abschluss gekommen und der neue Vorbau stand.


Die folgende tabellarische Aufstellung informiert über einzelne Arbeitsschritte sowie über die an den jeweiligen Tagen anwesenden fleißigen Mitstreiter:

Arbeitseinsätze 1983

Der neue Vorbau.



Ausblick

In den folgenden Wochen tätigten wir die Anschaffung diverser Einrichtungsgegenstände. Eine Garderobe sowie zwei Regale fanden ihren Platz. Als i-Tüpfelchen kauften wir für rund 140,– DM eine Gaswandlampe nebst Zubehör. Wenn nun eine Gruppe zu Gast war, die Gaslampe brannte und die neue Eingangstür geöffnet blieb, schien sogar etwas Licht auf den Vorplatz des Eingangs.

Im Frühjahr verlegten wir zu guter Letzt noch einige Gehwegplatten vor dem Eingang, der damit ohne Stolperkanten trockenen Fußes betreten werden konnte. Die neue Metalltür erhielt von Außen einen farbig abgestimmten Anstrich.











Aus der Rückschau betrachtet, war diese Aktion eine sehr sinnvolle Investition und erfüllt bis heute die erwarteten Ansprüche.


Bericht von Manfred Reddig