Ergänzungen und Modernisierung der Sanitäranlagen

Seit Anbeginn unserer Zeitrechnung in Holzerode im Jahre 1976 hatten wir die Möglichkeit, in und am Schützenhaus die Waschstelle und ein WC zu benutzen, worüber wir dem Schützenverein sehr dankbar waren. Eine erste wesentliche Verbesserung der recht provisorischen Waschstelle konnten wir im Jahr 1980 durch einen festen Anbau erzielen.

  1. Wir bekamen ein zusätzliches WC
    Der WC-Raum wurde durch uns zwischenzeitlich mit grüner Wandfarbe optisch ein wenig verschönert. Diese Maßnahme konnte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass baldigst eine grundlegende Modernisierung erforderlich sein würde. Im Laufe der Jahre stellte es sich heraus, dass es aufgrund der Belegungszahlen wünschenswert wäre, wenn wenigstens noch eine zweite Toilette für die Pfadfinder zur Verfügung stünde. Aber wo sollte diese entstehen?
    Eines Tages kam uns die Idee, doch mal mit dem Vorstand des Schützenvereins über eine Erweiterung, wenigstens um eine zusätzliche Toilette zu verhandeln. Im Anbau des Schützenhauses, direkt links neben unserem WC-Raum gelegen, befand sich ein verschlossener Durchgang einschließlich einer kleineren Abstellfläche, welcher in die Schießbahn führte. Aus eigener Beobachtung sowie aus Gesprächen erfuhren wir, dass dieser Durchgang schon längerer Zeit nicht mehr benutzt worden war und für die dort abgestellten Gerätschaften vom Schützenverein auch nicht zwingend benötigt würde. Ob das eine Lösung für unser Problem sein könnte?
    Vonseiten des Schützenvereins sagte man uns eine wohlwollende Prüfung der Angelegenheit, die wir im Herbst 1983 vorgetragen hatten, zu. Eine mögliche Realisierung wollten wir in Eigenarbeit sowie auf unsere Kosten umsetzten. Dann nach Monaten erfuhren wir, dass die Generalversammlung des Schützenvereins „Ja“ zu unserem Projekt gesagt hatte. Daraufhin verabredeten wir einen gemeinsamen Lokaltermin. Sehr erfreut waren wir, dass unseren Vorstellungen durch den Vorstand des Schützenvereins voll entsprochen wurde. Jetzt setzten unsere konkreten Planungen auf.

    Im April starteten wir mit der Baumaßnahme. Bereits einige Zeit vorher hatten wir von einer Ziegelei in Rosdorf benötigte Backsteine besorgt und an die Baustelle transportiert. Voller Tatendrang begannen wir damit, eine Trennwand zu mauern, die den Durchgang zur Schießbahn begrenzte, denn dieser sollte weiterhin zugänglich bleiben. Parallel war es erforderlich, von dem bisherigen Toilettenraum ausgehend einen Mauerdurchbruch für eine neue Tür zu schaffen. Nach zwei Samstagen Schufterei war nun ein neuer zweiter kleiner Raum entstanden. Beteiligte an dieser Aktion waren Franz Martin und Heinrich Hermann Grohe, Karl Heinz und Manfred.
    Die Positionen für das WC und ein Waschbecken legten wir fest. Erforderliche Löcher für Abflüsse der beiden Anlagen mussten mit viel Muskelkraft durch die Betondecke gestemmt werden. Darunter befand sich die Klärgrube, was uns die Arbeiten enorm erleichterte.
    Die Fußböden der nebeneinander befindlichen Räume hatten leider ein unterschiedliches Niveau. Mit dieser Situation hatten wir nicht gerechnet und stellten zwangsläufig eine Angleichung mit einem Estrich Belag her. Danach passten wir die Türzarge ein und verankerten sie bombenfest. Nun dachten wir, dass das Gröbste erledigt sei, aber weit gefehlt.

    In dem alten WC wollten wir im Zuge der Arbeiten gleich auch diverse der älteren Installation erneuern. Dabei bemerken wir, dass der gesamte marode Putz abgeschlagen werden musste. Die dortige Rigipsdecke war bereits durch gefault und wurde komplett entfernt. Diese zusätzlichen Arbeiten hatten wir jetzt überhaupt nicht auf unserem Arbeitsplan. Ja, so ist das oftmals mit Sanierungen. Aber bald war auch dieser Raum gesäubert und für weitere Arbeiten hergerichtet, welche allerdings erst nach der Fertigstellung des neuen WCs in Angriff genommen wurden.

    Die neue Toilette. Die neue Toilette.

    Jetzt war der Fliesenleger Herr Grohe an der Reihe. Mehrere Wochenenden, jeweils freitags und sonnabends vergingen, bis der neue Raum vollständig verfliest war. Während der Fliesenleger schon eifrig am Werke war, kam uns kurz entschlossen die Idee, zusätzlich in dem neuen Toilettenraum ein Außenfenster zu schaffen. Also noch mal schweres Werkzeug in die Hände nehme und so stemmten wir ein Loch in die Außenwand. Hier mauerten wir einige Glasbausteine und ein kleines Kippfenster für bessere Lichtverhältnisse und Belüftung ein. Herr Grohe hatte sich trotz der Unterbrechung nicht aus der Ruhe bringen lassen und alles perfekt gelöst und dabei manche Ecken und Kanten geschickt mit den Fliesen verkleidet. Uns blieb bei den Arbeiten nur die Aufgabe von Hilfsarbeitern. Als die Fliesen verlegt waren, konnten wir im Innenraum weiter machen. Nun setzten wir die Tür ein, schlossen das WC-Becken und das Waschbecken an. Vorbereitet hatten wir ja alles. Der Installateur, wir hatten extra einen Fachmann angeheuert, wurde sehnsüchtig erwartet. Dann klappte es auch endlich. Die Kabel für die Beleuchtung hatten wir bereits verlegt. Als letzte größere Tat vertäfelten wir die Decke mit Profilbrettern. Die erste Lampe leuchtete, die Wasserspülung funktionierte und der „Stapellauf“ wurde von der kleinen Nicole Ringel vollzogen.

    Um uns nicht zu verzetteln, nahmen wir den alten Toilettenraum erst nach Fertigstellung des Neuen ins Visier. Somit war es gewährleistete, dass immer ein WC benutzbar war. Ziel war es, den alten Raum ebenso schön und funktionstüchtig auszustatten.
    Wichtige Vorarbeiten hatten wir ja bereits erledigt. Unser Fliesenleger konnte wieder starten.
    Anschließend zogen wir auch hier eine neue Holzdecke ein, erneuerten das WC, tauschten Stromkabel aus und die Stromverteilung wurde erneuert. Jetzt stand noch eine wichtige Maßnahme an. Da beide Toiletten einen gemeinsamen Zugang haben, musste eine Zwischenwand samt Tür vor der alten Toilette eingepasst werden. Letztlich gab es jetzt einen kleinen Eingangsraum sowie zwei nagelneue WC-Räume.
    Rechtzeitig vor den großen Ferien waren wir doch noch fertig geworden. Stolz zeigten wir jedem Besucher unsere neue Errungenschaft.


  2. Das Waschhaus wurde ansprechend gestaltet
    Nach Abschluss der Fliesenarbeiten in den WC-Räumen konnten wir Herrn Grohe dazu gewinnen, in der Waschstelle weiterzumachen. Der letzte Arbeitseinsatz fand dort bereits im Jahr 1982 statt.

    Vorgenommen hatten wir uns nun, alle restlichen Wände im Waschhaus zu fliesen. Da unser Vorrat an Fliesen total aufgebraucht war, bleib uns nichts anderes übrig, als jetzt die benötigten Fliesen zum üblichen Verkaufspreis im Baumarkt zu besorgen.
    Während Herr Grohe eifrig werkelte, gossen wir vor dem Duschbecken einen in der Höhe angepassten Betonsockel. So konnte das Duschbecken mit Fliesen eingefasst werden und auf dem Betonsockel wurden Bodenfliesen verlegt.

    Die neue Toilette. Die neue Toilette.

    So nach und nach machte der Waschraum jetzt einen viel freundlicheren Eindruck. Die bisher naturbelassenen Deckenbalken strichen wir mit brauner Farbe. Über die gesamte Länge der Waschbecken brachten wir Ablagen für die persönlichen Waschutensilien an. Mehrere Spiegel, in unterschiedlichen Höhen befestigt, ergänzte die Ausstattung. Auch einige Kleiderhaken fanden ihren Platz.


  3. Gehwegplatten wurden neu verlegt
    Wir meinten, jetzt wäre die Zeit gekommen, auch außerhalb der Räumlichkeiten etwas zur Verbesserung in die Wege zu leiten. In einer Großaktion 1980 war es uns gelungen, sehr viele Gehwegplatten für Holzerode zu besorgen. Ein ansehnlicher Stapel Platten befand sich in unmittelbarer Nähe des Waschhauses und wartete auf seine Bestimmung.
    Nach einigen Erd- und Planierarbeiten verlegten wir die Gehwegplatten, beginnen vom Eingang des WCs bis zum Waschhaus und den dortigen Treppenstufen am Hang. Damit war nun ein sauberer Weg zu unseren Sanitäranlagen geschaffen.


  4. Karl Heinz werkelt. Karl Heinz werkelt.

    Winter WC
    Da wir im Winterhalbjahr häufiger größere Probleme bei Nutzung durch Gruppen mit dem Sanitärbereich hatten – das Wasser wird im Schützenhaus wegen Frostgefahr abgestellt – mussten wir uns etwas überlegen. Brauchwasser konnte ja zu der Zeit problemlos aus dem neuen Brunnenschacht entnommen werden.
    Aber wie ist das mit dem stillen Örtchen? Der sogenannte Spatengang sollte keine Dauerlösung sein und bleiben. Also beschlossen wir, ein Winter-WC zu bauen. Daraus wurde eine kleinere Novemberaktion. Bei Eiseskälte am 24.11. richteten Karl Heinz und Manfred auf dem Weg vor dem Waschhaus eine Baustelle ein. Dort stand ein Stromanschluss für die Stichsäge und die Bohrmaschine zur Verfügung. Als Arbeitsbühne musste der Anhänger herhalten. Da wir vorweg ausreichend Material zusammen gesucht hatten, gingen die Arbeiten zügig voran. Geplant hatten wir ein kleines zerlegbares „Herzhäuschen“, um bei Bedarf dieses besser transportieren zu können. Am Abend des Tages verluden wir alle Bauelemente auf den Anhänger und fuhren damit zum Zeltgelände.

    Aufgestellt hatten wir den noch nicht komplett fertiggestellten Neubau hinter dem Schuppen. Eine Woche später folgten das Dach und ein erster Schutzanstrich. Die Arbeiten konnten rechtzeitig vor dem ersten Schnee beendet werden.

    Das „Herzhäuschen“ hinter der Hütte. Das „Herzhäuschen“ hinter der Hütte.

    Ausprobieren wollten wir, ob für unsere Zwecke eine Campingtoilette infrage käme. Nach Erkundigungen auch bezüglich der entstehenden Kosten entschieden wir uns dafür. Im Frühjahr 1985 war dann, nachdem ein grüner Anstrich erfolgt war, auch diese Maßnahme vollständig abgearbeitet.

Bericht von Manfred Reddig