Neugestaltung der Lagerfeuerrunde

Eines unserer Schmuckstücke, die 1978 erbaute Lagerfeuerrunde, zeigte immer mehr Alters- und Verschleißerscheinungen. Allen Verantwortlichen war klar, dass wir hier zeitnah Hand anlegen müssten.

Einmal davon abgesehen, in welcher Menge Arbeiten zu leisten sein würden, stand uns hierfür nur ein begrenztes Zeitfenster zur Verfügung. Bereits im vergangenen Jahr waren für 1985 mehrere größere Veranstaltungen auf dem Zeltgelände angefragt und fest zugesagt worden. Bis zum Start des ersten großen Lagers sollte die Lagerfeuerrunde natürlich abschließend auf Vordermann gebracht werden, zumal sich auch die Pfadfinderstufe des Diözesanverbandes mit zwei Veranstaltungen angemeldet hatte.
Lange überlegten und planten wir, was wohl zu tun sei. Verschiedene Modelle wurden während der Wintermonate entwickelt und wieder verworfen. Nach zähem Ringen um eine optimale Lösung einigten wir uns schließlich darauf, die gesamte Konstruktion der Sitzbänke neu aufzubauen. Der „Feuertisch“ war voll funktionsfähig und sollte somit unverändert beibehalten werden. Nach und nach schauten wir uns nach den benötigten Materialien um. Besorgt werden musste: Drainagerohr, Abwasserrohr, Kies, Zement, Eisen, Schrauben, Holz und vieles mehr. In einer Auftragsarbeit ließen wir verzinkte Eisenrohrwinkel für die künftigen Sitzbänke erstellen.

Nach diesem nicht unwichtigen Vorgeplänkel wurden die Termine für die Arbeitseinsätze festgelegt. Für das Projekt „Lagerfeuerrunde“ konnten sich die Verwalter Karl Heinz Ringel und Manfred Reddig auf die Zusage zur Mithilfe von Manfred Schmets, Peter Tyra und Andreas vom Schloß freuen. Die Arbeiten vor Ort begannen Anfang April, denn bis spätestens Mitte Mai wollten wir fertig sein.

Peter und Manfred bei der Demontage. Es wurde Ernst
Unter erheblichen Mühen und Anstrengungen wurde die gesamte alte Sitzkonstruktion abgebrochen. Wir staunten nicht schlecht, wie stabil so manches Teil der alten Anlage noch war.
Peter und Manfred bei der Demontage.
Feuer und Erdhaufen Die entfernten Balken und Bretter wurden gleich im Feuer entsorgt.

Weiterhin war es für den geplanten Neuaufbau der Sitzrunde erforderlich, von den Seitenwänden noch eine
Mit vereinten Kräften: Karl Heinz, Manfred und Peter
ganze Menge Erde abzustechen. Diese wurde mit der Schubkarre gleich weggefahren, um später z. B. an der Pumpe das dortige Umfeld etwas geschickter modellieren zu können. Da es sich um nassen Lehmboden handelte, wurden die Arme schnell länger und länger. Auch klebte der Dreck wunderbar an der Schaufel fest. Die Erdhaufen sind gut auf dem Foto links oben zu erkennen.
Positionspflöcke Nach Abschluss dieser Arbeiten waren wir nun in der Lage, die Grube für die künftigen Fundamente neu zu vermessen. So ein möglichst gleichmäßiges Sechseck ist schon eine verzwickte Sache. Schließlich waren alle erforderlichen Positionen ausgemessen, abgesteckt und festgelegt. Die Pfeile weisen auf die Positionspflöcke hin.
Die nächste Aufgabe bestand darin, 12 ca. 70 cm tiefe Löcher für die Fundamente der Betonsäulen auszuheben. Etwas erschwert wurde diese Tätigkeit dadurch, dass sie sich zu unserem Leidwesen postwendend mit Wasser füllten. Fundamentarbeiten
Peter planiert den entsorgten Kies. Als zunächst nicht eingeplante Maßnahme entschieden wir, die aufgrund der Bauarbeiten völlig verdreckte Kieslage gleich mit zu entfernen. Der Kiesbodenbelag war durchgängig mit Unkraut und Holzkohlenasche durchsetzt und konnte seine Funktion als Drainageschicht nicht mehr erfüllen. Eine Folgenutzung für den pechschwarzen Kies hatten wir schnell parat. Vor dem Schlagbaum planierten wir damit die tiefen Spurrinnen des Weges und walzten sie fest.
Unser Einkaufszettel musste daher um die Beschaffung von neuem sauberem Kies ergänzt werden.


Unser Materiallager für Baustoffe hatten wir hinter der offenen Hütte eingerichtet. An gleicher Stelle bereiteten wir unter Einsatz einer Mischmaschine den benötigten Beton.
Manfred S. am Betonmischer
Als erstes befüllten wir damit die ausgehobenen Löcher für die Fundamente. Zwischenzeitlich waren die Plastikabwasserrohre in maßhaltige Stücke zersägt worden. Diese steckten wir nun ein kurzes Stück senkrecht in jedes der mit Beton gefüllten Fundamente. Danach wurden sie sorgfältig bis zum oberen Rand ebenfalls mit Beton aufgefüllt. Abschließend steckten wir möglichst mittig Gewindestangen hinein, die für die spätere Befestigung der Holzaufbauten gedacht waren.
Fundamentarbeiten erfolgreich abgeschlossen! Die schwierigste Aufgabe dabei war es, dass unbedingt alle 12 Betonsäulen genau ausgerichtet und gleich hoch aus der Erde herausschauen mussten. Aber dieses Verfahren hatten wir ja bereits mit gutem Erfolg beim Bau der Sitzrunde, der offenen Hütte, dem Eingangsvorbau und dem 3. Raum der Hütte ausprobiert.

Mehr konnten und wollten wir an diesem Wochenende nicht mehr tun. Der Beton musste erst einmal aushärten.

Am folgenden Wochenende gingen die Arbeiten weiter.
Zuerst wurde eine neue zusätzliche Ringdrainage verlegt und an den bereits 1978 verlegten Abfluss, welcher quer über den ganzen Platz führt, angeschlossen. Mit Dachpappe und Kies ummantelt, erhofften wir uns, dass das aus den Wänden seitlich eindringende Wasser gleich von der neuen Drainage an diesen Stellen abgefangen werden sollte.

Peter und Manfred S. Viel Zeit benötigten wir, um die verzinkten Eisenwinkel für die künftigen Sitzbänke mit den Gewindestangen, die oben aus den Fundamentsäulen herausschauten, zu verbinden. Auf den Eisenwinkeln befestigten wir kurze Holzbrettchen, um die Bohlen und Bretter entsprechend anschrauben zu können. Karl Heinz, Peter u. Manfred S.
Malerarbeiten Parallel wurden bereits die ersten Bretter rückseitig vorgestrichen und trockneten unter der herrlichen Sonne.
Detailansicht der Unterkonstruktion. Eine relativ unproblematische Aufgabe bestand nun darin, umlaufend die unteren Bretter zwischen Kieslage und Sitzbänken anzuschrauben.
Weitaus kniffliger und mit mancher Geduldsprobe behaftet, gestaltete sich die Anpassung und Befestigung der Bohlen und Bretter für die Sitzbänke und gleichermaßen auch für die Rückenlehnen.
Peter legt letzte Hand an.
Pfarrer Paul Elskamp mit Kursteilnehmern in der Lagerfeuerrunde. Punktlandung
Wie anfangs geplant, waren wir mit vereinten Kräften rechtzeitig fertig geworden. Die großen Lager konnten kommen. Leider liegen uns keine Fotos von den Arbeiten an den Sitzflächen und Rücklehnen vor. Aber das folgende Foto beweist, dass alles perfekt erledigt worden war und die ersten Lagerteilnehmer unsere neue Lagerfeuerrunde gerne angenommen hatten.

Ausblick
Schon mehrfach hatten wir in der Vergangenheit während diverser Bauaktivitäten immer mal wieder weiterführende Ideen gesponnen. So war es auch diesmal. Jedoch beschränkten wir uns in diesem Fall aufgrund der knappen Zeit darauf, Ideen nur zu diskutieren, zu sammeln und die interessantesten Ergänzungen für die Zukunft vorzusehen. Was aus den Ideen geworden ist? Lest dazu einen Bericht aus dem Jahr 1986.

Bericht von Manfred Reddig