Erweiterungs- und Verbesserungsmaßnahmen für die Lagerfeuerrunde
Im vergangenen Jahr hatten wir mit einer Großaktion unsere
Lagerfeuerrunde neu gestaltet.
Im Wesentlichen ging es damals darum, die in die Jahre gekommene Anlage kurzfristig wieder ordentlich nutzbar herzurichten.
Einige zusätzliche Ideen und Gedanken, die teilweise bereits während der Bauphase im letzten Jahr entstanden waren, haben wir nun tatsächlich in Angriff genommen und realisiert.
Hauptsächlich beschäftigten uns die zwei folgend genannten Fragestellungen:
1) Wie könnten wir den Bodenbelag – bisher Kiesschüttung – in der Lagerfeuerrunde dauerhaft
pflegeleichter gestalten?
2) Gibt es eine kostengünstige, praktikable Lösung, um die Sitzplatzkapazitäten in der Lagerfeuerrunde
zu erweitern?
Wie und in welcher Art und Weise wir Lösungen fanden und deren Umsetzung bewerkstelligten, erläutern die zwei folgenden Berichte.
Vorweg sei erwähnt, dass sich die Arbeiten abschnittsweise und zeitversetzt über mehrere Monate im ersten Halbjahr erstreckten.
Es bestand ja auch kein Zeitdruck, zumal deren Erledigung überwiegend durch die Verwalter in Eigenregie erfolgte.
Bisher war der Boden in der Sitzrunde mit Kies belegt. Einer der Gründe, warum wir das vor Jahren in der Form gelöst hatten, lag in der wassertechnischen Problematik.
Niederschläge und Wasser, welches zusätzlich aus den Hängen einsickerte, sollte möglichst schnell durch die Kieslage in Richtung Drainage abfließen können.
Das funktionierte auch sehr gut und wir waren damit zufrieden, wenn da bloß nicht das leidige Thema mit der Sauberhaltung und Reinigung wäre.
Durch intensive Nutzungen der Lagerfeuerrunde in den vergangenen Jahren hatte sich diese Situation als höchst unpraktisch erwiesen und stellt keine dauerhafte Lösung dar.
Auf der Suche nach Verbesserungen
Gedanklich spielten wir diverse Varianten einer festen Boden-Belegung durch. Schließlich favorisierten wir eine Pflasterung mit Basaltsteinen – sogenannte „Blauköpfe“ – so wie sie
auch im Straßenbau Verwendung finden. Nach unserer Vorstellung würde das Gesamtbild der Lagerfeuerrunde durch Verwendung von Pflastersteinen ihr rustikales Gesamtbild auch weiterhin behalten.
Auch sahen wir gute Chancen, dass die Lagerfeuerrunde weiterhin trockenen Fußes benutzt werden könnte. Die Pflastersteine sollten zusätzlich oberhalb der Kieslage aufgebracht werden,
damit diese auch künftig seine Drainagefunktion in bewährter Weise erfüllt.
Oberflächenwasser nach Regengüssen würde aufgrund der vielen kleinen Spalten zwischen den Pflastersteinen nach unten durchsickern, so unsere Überlegungen.
Bei Erkundigungen über Preise in Baumärkten zum Erwerb mehrerer Quadratmeter Pflastersteine mussten wir erst mal ordentlich schlucken.
Es müsste doch günstigere Bezugsquellen geben, dachten wir. Wie wir tatsächlich fündig wurden, davon erzählt der nächste Absatz.
Unverhofft …
Die von uns angedachte neue Lösung besprachen wir immer mal wieder mit verschiedenen Personen, welche die Lagerfeuerrunde aus persönlichem Erleben kannten.
Dabei kam auch zur Sprache, dass es uns bisher nicht gelungen sei, eine günstige Bezugsquelle für die gewünschten Pflastersteine zu finden.
Eines Tages bekamen wir von einem befreundeten Gruppenleiter aus dem Stamm Northeim einen vielversprechenden Hinweis. Sein Vater war in leitender Funktion bei einem Straßenbauunternehmen beschäftigt.
Bei einer Baumaßnahme waren genau die von uns gesuchten Pflastersteine ausgebaut und zur Entsorgung deponiert worden. Davon könnten wir gerne unseren Bedarf – natürlich ganz legal – decken.
Die Steine lagerten auf einem Parkplatz in der Nähe von Moringen. Ansehen konnten wir uns die ja mal, zumal sie nichts kosten sollten.
Karl Heinz und Manfred machten sich auf den Weg. Nach längerem Suchen war schließlich die besagte Stelle gefunden und wir nahmen erst mal alles in Augenschein.
Dort lag ein großer Sandhaufen. Hin und wieder lugten auch einige Basaltsteine hervor. So hatten wir uns das aber auch nicht vorgestellt.
Irgendwo hat ein Bagger den Straßenbelag aufgerissen und Teerbrocken, Steine und Sand auf einen Lkw geladen und dann alles gut vermischt, hier wieder abgeladen.
Wir waren zunächst etwas ratlos, aber für umsonst wollten wir unser Glück versuchen.
Einige Zeit später fuhren wir nach Feierabend mit dem Groner VW-Bus und einem Anhänger, bewaffnet mit Spitzhacke und Schaufel, erneut dorthin.
Dann ging die Sucherei los. Immer wenn wir einige Steine freigelegt hatten, luden wir sie auf den Anhänger.
Bei der Aktion wühlten wir so einige Kubikmeter Sand, Schotter und Teer um. Bis so ein Anhänger beladen war, vergingen einige Stunden.
Auf diese Weise eroberten wir mehrere Anhängerladungen und transportierten sie nach Holzerode. So nach und nach wuchs der Berg an Pflastersteinen in unserem Baustofflager an.
Das war wieder einmal eine von unseren mittlerweile legendären Materialbeschaffungsmaßnahmen geworden.
Pflasterarbeiten
Der Arbeitsplan für die Pflasterarbeiten stand, das benötigte Material war ebenfalls vorhanden.
Zum Glück brauchten wir die vorhandene Kiesschicht nicht auszuwechseln. Sie war erst im vergangenen Jahr komplett erneuert worden und machte noch einen guten, sauberen Eindruck.
Bevor die ersten Steine gesetzt wurden, schaufelten wir vorab eine dünne Sandschicht ein.
Aus dem Berg der Basaltsteine suchten wir zunächst diejenigen Steine heraus, die sofort verarbeitungsfähig waren. Mit der Anzahl kamen wir jedoch nicht sehr weit voran.
Der weitaus größte Teil der Steine musste vor der Weiterverarbeitung erst einmal gesäubert werden. An ihnen hafteten nämlich noch Teile vom ursprünglichen Asphaltbelag.
Es war äußerst mühselig, die ganz schön fest klebenden Teerreste mittels Meißel und Hammer von den Steinen zu entfernen.
Diese Reinigungsarbeiten zogen sich wider Erwarten deutlich länger hin, als wir es vermutet hatten. Arbeitsteilig und parallel liefen die Reinigungs- und Verlegearbeiten. War ein Stein gesäubert, wurde er postwendend verlegt.
Je näher wir zum Ende der Pflasterarbeiten kamen, umso mehr nahm zwangsläufig auch unser Vorrat an Steinen ab. Oh Schreck – zum Schluss fehlten uns noch lächerliche 6 - 10 Steine. Uns blieb keine andere Wahl, als nochmals eine Fahrt in das Gebiet um Moringen zu starten und darauf zu hoffen, dass wir die noch fehlenden Exemplare finden würden, was glücklicherweise klappte.
Jetzt endlich wurde der Schlussstein gesetzt. In die vielen Fugen und Ritzen zwischen den Blauköpfen fegten wir feinkörnigen Kies ein.
Durch sie sollte das Oberflächenwasser möglichst schnell in die darunter befindliche Kiesschicht ablaufen können.
Die endgültige Festigkeit erhielt der neue Bodenbelag durch Bearbeitung mit einer von der Fa. Engelhard ausgeliehenen Rüttelplatte.
Regenprobe
Ganz gespannt warteten wir auf den nächsten längeren Regenguss. Wie wir es erhofft hatten, versickerte das Oberflächenwasser relativ schnell. Unser Werk hatte die Regenprobe gut überstanden.
Die Aktion „Pflastersteine“ war letztlich rundum gelungen. Besonders freute es die Verwalter, nun im Herbst erstmals problemlos die Lagerfeuerrunde von den Laubmassen reinigen zu können.
Mehrfach hatten wir in der Vergangenheit mitbekommen, dass leider bei größeren Gruppen die Sitzplätze in der Lagerfeuerrunde nicht ausreichten.
Für ungefähr 25–30 Kinder und Jugendliche war genügend Platz für zünftige Lagerfeuerabende, aber darüber hinaus wurde es sehr eng.
Einige Gruppen lösten das Problem bei gutem Wetter, indem Lagerteilnehmer oberhalb der Sitzbänke auf dem aufgeschütteten Wall auf der Erde saßen.
Wie wäre es einfach zusätzlich eine zweite umlaufende Sitzebene zu konstruieren?
Wir fanden das als eine praktikable und lösbare Aufgabe, zumal ausreichend Platz vorhanden war. Für diese Lösung sprach besonders, dass am baulichen Bestand kaum Veränderungen erforderlich waren.
Die Ergänzung sollte im bisherigen Stil und gleicher Bauart erfolgen.
Analog der Arbeit aus dem Vorjahr betonierten wir im ersten Schritt weitere 12 Betonsäulen im Hang hinter den Rückenlehnen.
Danach nahmen wir die Montage der Sitzbohlen in Angriff. Zwischenzeitlich hatten wir alle benötigten Materialien für die zusätzlichen Bänke erworben.
Da ja keine Rückenlehnen vorgesehen waren, schritten die Tätigkeiten flott voran. Sorgsam musste jedoch die Anbindung der neuen Sitzebene
an den vorhandenen Rückenlehnen erfolgen.
An den Nahtstellen durften keine Kanten überstehen und die jeweilige Höhe war genau anzupassen.
Die zweite Sitzebene fügte sich nun ganz prima in das Gesamtwerk ein. Es sah so aus, als ob es schon von Anfang an in der Form geplant worden wäre.
Sehr schnell nahmen anwesende Gruppen die auf diese Weise erweiterte Sitzkapazität dankbar an.
Es ergaben sich auch einige weitere positive Nebeneffekte:
Bericht von Manfred Reddig