Wochenendfahrt der Wölflingsmeute St. Michael

Rauchende Kohte – oder mit Wölflingen dem Leben auf der Spur

Samstag, 16.10.1999 14.00 Uhr:
Die fast komplette Wölflingsmeute des Stammes Göttingen sammelte sich auf dem nun leeren Parkplatz vor dem Freibad Brauweg. Bei herrlichem Herbstwetter gehen die meisten Wölflinge auf ihre erste Wochenendfahrt mit den Pfadfindern – zelten in Holzerode. Dort haben die Pfadfinder des Stammes Göttingen einen am Waldrand gelegenen Platz mit Hütte und sehr viel Platz. Mit im Gepäck ist die Kohte, da einige der Wölflinge trotz der Minustemperaturen unbedingt im Freien und nicht in der vorhandenen Hütte schlafen wollen.

Nachdem alles verstaut ist und die Eltern sich verabschiedet hatten (was in der Regel gar nicht so einfach war, weil die Wölflinge eher im Pfarrbus waren als alles andere) ging die Fahrt mit dem Pfarrbus der St. Michael-Gemeinde und einem „Elterntaxi“ nach Holzerode, ca. 15 km weiter.
Nach kurzer Besichtigung des Schießsportstandes des Schützenvereins Holzerode (der ist direkt in der Nähe) und auspacken der persönlichen Sachen wurde die Lagerfeuerstätte, die Kohte und natürlich die Hütte vorbildlich von den Wölflingen (teilweise unter Anleitung) hergerichtet. Einige Spiele von Beate und einigen Wölflingen ließen den Nachmittag viel zu schnell vergehen.

Am Abend wurde im Flackerschein des Lagerfeuers Stockbrot gebacken und Würstchen gebraten – ein bisher einmaliges Erlebnis für viele, die das Grillen entweder gar nicht oder nur vom Gasgrill kannten. Als die meisten Wölflinge müde und kalt wurden, nahmen sich einige (alle, die es sich vorgenommen hatten – und es haben alle durchgehalten) die Glut vom Lagerfeuer und brachten es in die Kohte, während es sich die anderen in der Hütte warm machten. Leider haben wir uns nicht genug Zeit genommen, ausreichend trockenes Holz zu sammeln, so dass wir im learning-by-doing-Verfahren erfahren durften, dass auch nicht ganz trockenes Holz raucht, dieser Rauch aber nach oben steigt und am Boden immer noch genügend frische Luft ist. Am Morgen wachten wir in einer warmen Kohte, die von außen mit Raureif überzogen war auf – keine der Feuerwachen hatte das Feuer ausgehen lassen und alle hatten darauf geachtet, dass keiner der Schlafenden zu nah an das Feuer kam. Als der Rauch verzogen war und die Glut uns wärmte, hatten die Feuerwachen bei absolut klarem Himmel und mondloser Nacht einen einzigartigen Ausblick durch das Rauchloch der Kohte auf einen märchenhaften Sternenhimmel.

Sonntag, 17.10.1999
Der Morgen begann mit einer kurzen Andacht am gedeckten Frühstückstisch und nach zwei von den Wölflingen angestimmten Liedern ließen wir uns das Frühstück munden. Ein Geländespiel brachte uns die umgebende Natur etwas Näher, wobei auch eine Wildschweinsuhle mit den dazugehörigen Mahlbäumen unser Abenteuer bereicherte. Die von den Wölflingen selbst gestalteten und im Rechner verfeinerten und duplizierten Buttons wurden mit großem Hallo verliehen – nun hatte jedes Rudel sein eigenes Erkennungszeichen. Wenn genug Geld vorhanden ist, dann sollen wenigstens noch T-Shirts mit den Logos versehen werden – wir hoffen noch auf großzügige Spenden.

Das Aufräumen wurde erwartungsgemäß mit nicht so viel Elan durchgeführt wie alles andere und nach dem Mittagessen traten wir gegen 16.00 Uhr wieder die Rückfahrt an. Alle Eltern nahmen zwar teilweise vollkommen verdreckte aber durchweg überaus glückliche Kinder in Empfang.

Nur ein Kommentar gab uns mehr (oder einfach nur andere) Freude: „Das ist ja voll die religiöse Pfadfindergruppe“, kam voller Begeisterung aus dem Mund eines konfessionslosen neuen Wölflings – scheinbar haben seine Mitwölflinge und wir Leiter ihm (unbewusst) gezeigt, dass Spannung und Abenteuer auch mit dem christlichen Glauben vereinbar sind und dass gelebter christlicher Glaube Spaß macht.

Beate Köhler, Annegret Wais, Norbert Rüther

Einladung Wölflinge in Holzerode Wölflinge in Holzerode
Wölflinge in Holzerode Wölflinge in Holzerode Wölflinge in Holzerode
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