Zum Abschluss der Berichtsreihe über die Göttinger Jugendheime wird hier näher auf die Göttinger Jugendherbergen eingegangen. In mehreren Zeitabschnitten bestanden zwischen den Jugendheimen und den Jugendherbergen eine enge räumliche Verbindung, waren sie doch gemeinsam im gleichen Gebäude untergebracht. Ansatzweise wurde darüber in den jeweiligen Berichten zu den Jugendheimen bereits berichtet.
Nicht nur der Stadtjugendpflege Schmalstieg, sondern auch das Jugendherbergsverzeichnis sprachen von einer „Notjugendherberge Bürgerstraße“.
Die für Göttingen vorgehaltenen Übernachtungskapazitäten in ihrer JH waren in keiner Weise ausreichend, wie aus dem Aktenvermerk ersichtlich ist:
Auch die Göttinger Zeitungslandschaft beschäftigte sich mehrfach mit der unbefriedigenden Situation, die beileibe kein positives Aushängeschild
für die Universitätsstadt Göttingen darstellte:
Nachdem noch einige Jahre ohne Schaffung einer befriedigenden dauerhaften Lösung ins Land gegangen waren, zeichnete sich Anfang 1954 eine dauerhafte gute Lösung ab. Das Jugendherbergswerk – Landesverband Niedersachsen – beabsichtigte in Göttingen eine neue Jugendherberge zu errichten. Die Stadt Göttingen beteiligte sich, indem sie das Grundstück am Habichtsweg im Wege einer Schenkung sowie Bereitstellung finanzieller Mittel vornahm. Am 31.08.1954 wurde im Göttinger Tageblatt berichtet, dass die Ausschachtungsarbeiten für den Neubau begonnen hatten.
Nachweislich hatten viele Gruppen des Stammes bei ihren Fahrten oftmals Jugendherbergen in ganz Deutschland sowie auch im Ausland aufgesucht.
Die Göttinger Jugendherbergen waren natürlich, wie man sich unschwer vorstellen kann, kein diesbezüglicher Zielort.
Dennoch gibt es einige Hinweise, dass gerade die Jugendherberge im Jugendheim an der Bürgerstraße durch die bestehende Kombination beider Institutionen unter einem Dach geeignet war, um Pfadfinder aus dem Gau dort unterzubringen.
Aber auch die Jugendherberge am Habichtsweg war in den 1960-er Jahren ausnahmsweise in die Stammesaktivitäten einbezogen.
Arbeitstagungen und Workshops zur Vorbereitung von Aktionen in Göttingen konnten hier gemeinsam von den Pfadfindern in aller Ruhe vorbereitet werden.
Einige Ansichtskarten aus unserer Archivsammlung zeigen die moderne Jugendherberge in verschiedenen Epochen. |
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Erwähnenswert ist außerdem …
… die Durchführung eine Aufgabenstafette des Pfadfindertrupps vom 18. bis 19.11.1958.
Die Chronik berichtet, dass eine Sippe in der Jugendherberge am Habichtsweg übernachtete, um von dort am nächsten Morgen weiter auszuschwärmen.
In diesem Text ist weiterhin ausgeführt, dass eine andere Sippe in der Jugendherberge Weende untergebracht war.
Leider sind bisher nähere Informationen zu der Weender Jugendherberge nicht bekannt.
Weende war seinerzeit noch eine selbstständige Gemeinde.
Das Gebäude existiert noch heute und befindet sich
„Am Weendespring“, gegenüber dem Weender Freibad. Als Jugendherberge wird es schon länger nicht mehr genutzt.
Quellen:
Soweit nicht einzeln anderweitig vermerkt, wurden die Fotos vom Städtischen Museum zur Verfügung gestellt.
Die inhaltlich sinngemäße Vorstellung der Jugendherbergen Bürgerstraße sowie Habichtsweg sind entnommen
aus der Akte C 62/417, Stadtarchiv Göttingen.