Lageplan Weberhäuschen Lageplan Weberhäuschen


„Unser Weberhäuschen“

Eigentlich handelte es sich bei diesem Gebäude nicht um ein eigenständiges Jugendheim. Hinter dem Gebäude Bürgerstraße 52/54 befand sich ein weitläufiges Freigelände. Darauf stand nahe am Kasinoweg ein kleines Fachwerkhaus, das sogenannte Weberhäuschen. Der Überlieferung nach soll der Name sich davon ableiten, dass hier einstmals ein Webstuhl stand. Aber so ganz sicher ist das nicht verbürgt.

Ab 1953 war das Weberhäuschen exklusiv vom Stadtjugendpfleger dem Stamm Göttingen zur Nutzung überlassen worden.
Der Stamm hatte sich vorgenommen, das Gebäude und dabei speziell die Innenausstattung, im Laufe der Zeit zu renovieren, um es entsprechend nutzen zu können. Das wurde zu einem Projekt mit viel Aufwand und auch manchen Schwierigkeiten.


Beschreibung

„Dieses Häuschen ist kaum 5 m lang und 4 m breit. In ihm ist unten ein Sippenraum von 14 m2 und ein Flur von 1,5 m Breite und 4 m Länge. Auf einer steilen Treppe gelangt man zum Dachgeschoss, welches gleichzeitig als zweite Aufenthaltsmöglichkeit für eine Sippe genutzt werden kann.
Am besten ist es dort für die Jungpfadfinder, da die größeren Pfadfinder oft gegen die Dachbalken stoßen. Dieses Weberhäuschen bietet also höchstens Platz für die Sippen. Für Trupp- oder Stammesveranstaltungen müssen wir immer auf Raumsuche im Jugendheim oder bei St. Michael gehen.“

Quelle: aus einem Sippenbericht

Links
das Weberhäuschen mit Blick von der Bürgerstraße Richtung Eingang.

Unten
das Weberhäuschen im Jahr 1953, Aufnahme von der Hofseite.

Göttinger Pfadfinder sind vor dem Weberhäuschen angetreten. Göttinger Pfadfinder sind vor dem Weberhäuschen angetreten.

Zuschussantrag Zuschussantrag




















Um die anfallenden Kosten für die Umgestaltung und Renovierung der Räume im Weberhäuschen für den Stamm erträglicher zu gestalten, stellte der Stammesführer am 23.03.1954 einen schriftlichen Zuschussantrag.

Leider wurde der Antrag nicht positiv entschieden. Das hielt den Stamm aber nicht von der Weiterführung der einmal begonnen Arbeiten ab, wie es der folgende Bericht aufzeigt:




Die Bärenhöhle

Der folgende Bericht aus dem Logbuch der Sippe Bär erzählt von der Renovierung des Weberhäuschens im Jahr 1954. Unter der Leitung ihres Kornetts Eberhard Walter und mit großzügiger finanzieller Unterstützung durch den Stadtjugendpfleger entstand die Bärenhöhle. Sie durfte nach ihren Wünschen und Vorstellungen eingerichtet werden.

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Reparaturbeleg 1954 Reparaturbeleg 1954


Rechts der Brief vom Stadtjugendpfleger mit der Bitte, eine Reparaturrechnung zu begleichen. Das waren damals noch überschaubare Kosten!



Am 26.01.1956 erhielt der Stammesführer Franz Bank von der städtischen Jugendpflege ein Angebot, dass Weberhäuschen gegen einen Raum im Haupthaus zu tauschen. Der Stamm wollte aber gerne das liebgewonnene Weberhäuschen auch künftig, insbesondere für die Sippenstunden der Pfadfinder, nutzen. Was auch Mal mehr – Mal weniger bis zum Ende durchgehalten wurde.


Als am 15.09.1964 das neu gebaute Jugendfreizeitheim Godehardstraße eingeweiht wurde, verlor das alte Jugendheim in der Bürgerstraße zusammen mit dem „Weberhäuschen“ seine bisherige Funktion. Das Jugendheim wurde zur Schule (Boni I) und das Weberhäuschen bald darauf abgebrochen.