Steckbrief eines Lagerplatzes
Im Unterschied zu dem vorgestellten Lagerplatz
Bramburg bei Adelebsen existiert an diesem Ort die Ruine einer historischen Burganlage.
Die Burgruine befindet sich im Bramwald, ganz in der Nähe der Ortschaft Glashütte.
Anfahrt:
Man kann diesen schönen Ort auf unterschiedlichen Strecken mit dem Fahrrad gut erreichen.
Die zwei bevorzugten Routen der Pfadfinder führten entweder
- von Göttingen über Dransfeld nach Löwenhagen, dann weiter
durch das romantische Niemetal bis zur Landstraße bei Bursfelde
oder
- von Dransfeld über Ellershausen in Richtung Hemeln.
Weiter geht die Fahrt entweder von Bursfelde oder von Hemeln auf der Landstraße.
Etwa auf der Hälfte der Strecke zwischen beiden Orten zweigt dann ein ausgeschilderter Waldweg in Richtung Bramburg ab.
Ab jetzt führt der Weg steil bergan, die Räder müssen zwangsläufig geschoben werden.
Im allerletzten Augenblick wird dann der Turm – der noch ca. 21 m hohe Bergfried – sichtbar.
Das Ziel ist erreicht.
Das Burggelände
Die ehemalige Burg hat eine äußerst wechselvolle Geschichte hinter sich. Umfassende geschichtliche Details würden diesen Steckbrief deutlich überfrachten.
Die Burg selbst liegt auf rund 210 m Höhe im Bramwald und steht 100 m über dem Tal der Weser. Außer dem Turm sind noch wenige Mauerreste sichtbar.
Die Bilder aus neuerer Zeit geben einen kleinen Eindruck des Burggeländes wieder.
Ein oftmals gerne gewähltes Motiv für Erinnerungsfotos zeigt den Blick auf die Weserschleife.
Da die Burg auf einer zur Weser stark abfallenden Bergnase errichtet wurde, hatte man von hier oben einen strategisch günstigen Blick auf den Fluss und die Umgebung.
Nachfolgend zwei Bilder mit ähnlicher Perspektive aus unterschiedlichen Jahren. Das neuere Farbbild wurde von der Bergkante aufgenommen und zeigt die Weser sowie den Ort Glashütte.
Das schwarz-weiße Foto stammt von einer Wochenendfahrt der Pfadfinder aus dem Jahr 1960 und wurde von der Turmoberkante aufgenommen.
Auf der gegenüberliegenden linken, bzw. westlichen Weserseite liegt der Ortsteil Veckerhagen, bereits zu Nordhessen gehörend (leider im Dunst nicht erkennbar).
Wie das Foto damals entstanden ist, verrät der unten aufgeführte Fahrtenbericht.
Der Platz aus Stammessicht
„Urkundlich“, nach unseren Chronikaufzeichnungen, ist die früheste Inbesitznahme durch die Göttinger Pfadfinder auf das Jahr 1948 datiert.
Das damalige Stammessommerlager fand nur wenige 100 m Luftlinie entfernt, direkt unterhalb der Burgruine, an der Weser statt.
In den Folgejahren wurde der Platz hin und wieder durch Sippen und Trupps, meistens im Rahmen von Wochenendfahrten, aufgesucht.
Insgesamt gesehen, hatte dieser Lagerplatz schon eine große Anziehungskraft auf die Pfadfinder.
Mit ein wenig Fantasie konnten sie unter Berücksichtigung der noch vorhandenen Überreste, in eine frühe Zeit eintauchen und entsprechende ihren Gedanken freien Lauf lassen.
Sicherlich wird sich der eine oder andere auch überlegt haben, wie die Burg denn vor der Zerstörung wirklich ausgesehen haben mag.
Eine Rekonstruktionszeichnung der Burg, erstellt von Wolfgang Braun, gibt hierzu eine Antwort.
Quelle:
Rekonstruktionszeichnungen von Burgen.
Eine Verwendung zu kommerziellen Zwecken ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Künstlers erlaubt.
Schließlich verlor sich dieser Lagerplatz aus den Augen der Gruppen des Stammes.
Heute
In dem weitläufigen Bramwald gibt es noch viel mehr, als nur die Bramburg zu entdecken. Von daher ist ein Besuch auf jeden Fall lohnenswert. Zumal direkt unterhalb der Ruine, am Weserfluss gelegen, ein Zeltplatz gegen Gebühr offiziell buchbar ist.
Die Wölflinge MKF waren dort im Jahr 1992 beim Bezirkswölflingslager anwesend.
Fahrtenberichte von Lagern, die hier stattfanden: