Steckbrief eines Lagerplatzes
Ganz oben auf der Beliebtheitsskala des Stammes stand dieser Lagerplatz. Er liegt im waldreichen Solling und ist wie folgt zu erreichen:
Von Göttingen geht die Fahrt zunächst nach Uslar. In der Stadt führt der Weg weiter nach Eschershausen. Kurz nach dem Ort beginnt eine kontinuierliche
Bergauffahrt, am alten Forsthaus Donnershagen vorbei, bis dann bald nach 4 km eine Abzweigung, Spann genannt, links in den Wald führt.
Nun sind es noch ca. 300 m bis zum Lagerplatz.
Damit ist auch schon geklärt, warum die Göttinger Pfadfinder diesen Platz „Donnershagen“ nennen, Namensgeber ist das nahe Forsthaus.
Bereits ab 1946 fanden im Solling viele Fahrten, zumeist Wochenendfahrten statt.
Erstmals wird der hier beschriebene Lagerplatz in der Chronik des Jahres 1951, anlässlich eines Sommerlagers des Stammes, erwähnt.
Der Lagerplatz besteht eigentlich aus zwei Teilen. Einmal aus dem stillgelegten Bundsandsteinbruch und unmittelbar daneben
aus der dazugehörigen Abraumhalde (Schüttung). Diese war eben planiert und mit Erde abgedeckt worden.
In den ersten Jahren fanden daher die Zelte ausschließlich auf dieser Halde ihre Plätze. Der Steinbruch war überwiegend unterschiedlichen weiteren Aktivitäten vorbehalten.
Ab etwa 1963 war die Halde dann langsam mit Bäumen zugewachsen und der Steinbruch wurde zum alleinigen Lagerplatz.
Beide Plätze waren von der Größe her gut für ein Trupplager oder ein kleineres Stammeslager geeignet.
Zur besseren Orientierung veranschaulicht die grobe Skizze die Lage der beiden Lagerplätze.
Die folgenden Fotos zeigen die beiden Plätze, wobei die Halde mittlerweile, wie schon erwähnt, völlig zugewachsen ist.
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Trinkwasser musste allerdings etwas beschwerlich, von einer fast 500 m entfernten Quelle, geholt werden.
Besonders attraktiv für die Jungen während der Lager war der „Neue Teich“, etwa 1 km vom Lagerplatz entfernt gelegen.
Das ist ein kleiner künstlich angelegter Teich, und zwar als Holzfloßteich für den Transport der gefällten Bäume.
Das Wasser ist aufgrund der nahen Moorflächen bräunlich gefärbt, aber super zum Baden geeignet. So manches legendäre Geländespiel fand in seinem Umfeld statt.
Gottesdienste
Häufig wurden durch unsere Kuraten im Lager die hl. Messen gehalten. Sollte es einmal nicht möglich sein, ging es mit den Fahrrädern
in rasanter Fahrt bergab bis nach Uslar.
Dort wurde im Jahr 1950 eine katholische Kirche eingeweiht. Pfarrer Adrian war in den Anfangsjahren dort tätig und den Göttingern
sehr gut bekannt. War er doch ab 1945 unser Stammeskurat gewesen. Zusätzlich sollte noch erwähnt werden, dass die Göttinger 1950 beim
Aufbau des Stammes Uslar der DPSG behilflich gewesen waren.
Heute
Der schöne Platz liegt nunmehr im Naturpark Solling Vogler. Damit kommt er nicht mehr als Lagerplatz infrage.
Der Steinbruch sieht noch fast genau so aus wie vor 50 Jahren, die Halde ist allerdings nur noch für genaue Betrachter zu entdecken.
Fahrtenberichte von Lagern, die hier stattfanden: