„Jettenhöhle“ – Steckbrief eines beliebten Fahrziels

Viele Göttinger „Pfadfindergenerationen“ erinnern sich an spannende Höhlenexkursionen im Rahmen von Fahrten der vergangenen Jahrzehnte.

Die Jettenhöhle befindet sich zwischen Herzberg und Osterode am Rande des Harzes. Unweit liegt die kleine Ortschaft Düna, welche man sehr einfach auf der Landstraße erreichen kann.

Landkarte Landkarte


Nach der Ortsdurchfahrt erreicht man etwas außerhalb einen befestigten Parkplatz. Von da an führt ein Waldweg nach etwa 10 Minuten Wanderung zu dem im Wald gut versteckten „Mundloch“, dem Eingang der Jettenhöhle.


















Beschreibung der Höhle

In einem durch Erdfälle/ Erdeinbrüche (entstanden durch Auslaugungen des Untergrundes) zerklüfteten Gelände in der Gipskarstlandschaft, befinden sich die Kleine und die Große Jettenhöhle. Unser Augenmerk liegt auf der Letztgenannten.

Höhleneingang Höhleneingang


Ist der Platz vor der Höhle erreicht, sieht man etwas oberhalb am Hang zunächst nur ein dunkles Loch in der Felsformation.










Etwas beschwerlich muss man sich den steilen Hang hinauf hangeln.

Höhleneingang Höhleneingang




Erst jetzt erblickt man den Höhleneingang.










Der natürliche Eingang zur Höhle ist erstaunlich weiträumig und nicht, wie man vielleicht vermuten könnte, ein enges finsteres Loch in der Gesteinsformation.

Höhleneingang Höhleneingang



Auch führt er nicht steil in die Tiefe, sondern nur etwas abschüssig in die Dunkelheit hinein. Kurz darauf kann man sich schon wieder aufrecht fortbewegen. Dieser Umstand erlaubt auch ungeübten „Höhlenforschern“ einen leichten ungefährlichen Zugang.







Etwa 100 Meter zieht sich der Gang, größtenteils schnurgerade, ins Innere der Höhle. Jetzt erreicht man voller Erstaunen eine erste, bis zu 9 Meter hohe und 30 Meter breite Halle, eine wirkliche Höhle. An einigen Stellen entdeckt man mehrere kleinere, mit kristallklarem Wasser gefüllte Seen. Weitere hallenartige Gewölbe sowie verzweigte Gänge schließen sich an.

Archäologische Untersuchungen mit zahlreichen Funden belegen, dass die Höhle und ihre Umgebung bereits vor mehreren Jahrtausenden von Menschen aufgesucht wurden.


Aktivitäten der Pfadfinder

Die Attraktivität für die Pfadfinder bestand darin, dass Höhlen an sich schon spannende und lohnende Ziele darstellen. Hinzu kamen die Erlebnisse, selbst einige Geheimnisse der Unterwelt zu erkunden.
In unserer nähern Umgebung sind keine anderen, derartig beschaffenen Höhlen mit öffentlich freiem Zugang vorhanden.
Bereits Mitte der 1950 Jahre stand die Jettenhöhle als ein Fahrtenziel der Sippe Habicht auf dem Programm. Erwähnt werden soll noch, dass die Göttinger Pfadfinder die Höhle nicht für Übernachtungen genutzt hatten. Dafür war sie nicht gastlich genug, denn Wasser tropfte in regelmäßigen Abständen von der Decke und unangenehm kühl war es außerdem. Die Hochzeit der Pfadfinderexkursionen lag in den 1970er-Jahren. Eine außergewöhnliche Veranstaltung im Zusammenhang mit der Jettenhöhle war eine große Stammesaktion, durchgeführt im Jahr 1980, mit einem mehrstündigen Höhlenaufenthalt.

Rübenlaterne Rübenlaterne

Eine besondere Erinnerung
Wenn es mal wieder hieß, wir fahren zur Jettenhöhle, gab es oftmals ein wiederkehrendes Ritual. Wie sich jeder denken kann, ist es in der Höhle stockfinster. Schon kurz nachdem man den Eingang passiert hatte, wurde es zappenduster. Also musste eine Beleuchtungsquelle beschafft werden. Die übliche Taschenlampe war dabei allerdings (meistens) verpönt.

Rübenlaterne Rübenlaterne

Einer der Gruppenleiter hatte im Vorhinein einige Materialien besorgt. War die Gruppe am Höhleneingang angekommen, wurden erst einmal Laternen gebastelt. Jeder erhielt eine Zuckerrübe, etwas Bindfaden und ein kleines Teelicht. Ein Fahrtenmesser bzw. Taschenmesser hatte sowieso jeder dabei.
Jetzt begann die große Schnitzaktion. Die Rübe wurde innen zu einer kleinen Kammer ausgehöhlt, in die das Teelicht passen musste. Nun noch den Bindfaden zum Tragen der Laterne oben befestigen und die Höhlenbesichtigung konnte starten.
Der Lichtschein reichte eben dafür aus, nicht über Felsbrocken, die überall herumlagen zu stolpern bzw. den vielen Wasserpfützen ausweichen zu können. Das waren schon eindrucksvolle Bilder, die gut in Erinnerung geblieben sind.


Heute

Das Betreten der Höhle ist heute aus Gründen des Naturschutzes und dem Schutz vor Steinschlag nicht mehr erlaubt.



Fahrtenberichte: