Karte Kursstätte Renshausen Karte Kursstätte Renshausen




Kursstätte Renshausen des Diözesanverbandes Hildesheim



Lage

Die erste Kursstätte des DV Hildesheim wurde nach dem gleichnamigen nahe gelegenen Dorf Renshausen benannt. Etwa 2 km entfernt von Renshausen befindet sich das landwirtschaftliche Anwesen „Groß Thiershausen“, auf dessen Grundstück das Kursgelände errichtet worden war.

Das Foto zeigt den Thiershäuser Teich. Am linken Bildrand, versteckt hinter der Baumreihe, liegt das Kursgelände (Pfeil).



Entstehungsgeschichte

Schon längere Zeit bemühte sich die Landesführung darum, möglichst ein eigenes Gelände für die Pfadfinderarbeit des Landes zu finden.
Im Diözesanrundbrief von 1970 war zu lesen:

Auf der Diözesanversammlung wurde die Errichtung einer Kursstätte an den Thiershäuser Teichen bei Renshausen, im damaligen Landkreis Duderstadt, beschlossen. Auch das Projekt – ein Zelthaus aus Holz – wurde für gut befunden.

Anmerkung:
Ab 1970 wurden in der DPSG viele Bezeichnungen verändert, aus der Landespfadfinderschaft wurde der Diözesanverband Hildesheim.

Das Zelthaus entsteht. Das Zelthaus entsteht.

Die Pachtverhandlungen mit dem Eigentümer zur Überlassung eines Grundstücks in der Größe von ca. 1.700 qm konnten positiv abgeschlossen werden. Für den Aufbau eines Zelthauses wurde von der zuständigen Bauverwaltung eine Genehmigung erteilt.
1972 musste zunächst in viel Eigenarbeit das Gelände entsprechend vorbereitet werden, um danach mit der Errichtung des Zelthauses zu starten.

Links: Bernd Keufner
Mitte mit Bauunterlagen:
Nikolaus Winkler (Diözesanvorsitzender)



In der DPSG Zeitschrift „Pfadfinderjournal“ Nr. 5 aus 1972 erschien ein kurzer Bericht.

Mitgliederversammlung des Fördervereins im Oktober 1973 Mitgliederversammlung des Fördervereins im Oktober 1973



Für den Diözesanverband war der Förderverein eine gute Hilfe. So konnte dank des Fördervereins das Zelthaus sowie der Strom- und Wasseranschluss
finanziert werden.

Eingang Zelthaus Zelthaus innen, Blick zur Rückwand Zelthaus innen, Blick zum Eingang
Die Waschstelle unter freiem Himmel.

Die Waschstelle
Der Autor des Berichts erinnert sich aus eigener Erfahrung noch sehr gut an diese spartanische Anlage, die insbesondere bei nasskaltem Regenwetter das „reinste Vergnügen“ war.
Zeltwiese Schrittweise wurde die an das Haus angrenzende Freifläche zu einer ansprechenden Zeltwiese samt Feuerstelle hergerichtet. Feuerstelle
Kurze Zeit später folgte ein überdachter Freisitz. Zelthaus, links Freisitz
Aktie Renshausen So eingerichtet fanden in den folgenden Jahren auf dem Gelände der neuen Kursstätte vielfältige Maßnahmen des Diözesanverbandes statt. Der Zeltplatz sowie das flexibel zu nutzende Zelthaus ergänzten sich in idealer Weise.

Weiterhin waren die Stämme des Diözesanverbandes ermuntert worden, das Kursgelände auch für eigene Fahrten zu belegen. Zur Motivation wurden „Aktien“ herausgegeben, die abgewohnt werden konnten.
Bereits kurze Zeit nach Fertigstellung des ersten Zelthauses wurden Pläne geschmiedet, zukünftig ein zweites Zelthaus auf dem Gelände aufzubauen.

Erweiterungen – ein erster Schritt
Da das Zelthaus nur begrenzt Platz für Übernachtungen bot, konnten 1976 zunächst zwei Bauwagen auf dem Gelände aufgestellt werden. Mit viel Engagement ging es daran, beide Wagen regenfest zu machen. Durch diese und weitere Ausbau-Maßnahmen waren eine Küche und zusätzliche Schlafplätze entstanden.
Somit war nun die Vermietbarkeit, insbesondere außerhalb der Zeltsaison, deutlich optimaler geworden. Beide Bauwagen standen zunächst nur im Sommer auf dem Kursgelände. Während der Winterzeit waren sie anderweitig untergestellt. Wagen 1 Wagen 2

Was wurde aus den Erweiterungsplänen?
Die so ausgestattete Kursstätte erfreute sich in der Folgezeit bei vielen Gruppen großer Beleibtheit, was auch durch die Belegungszahlen belegt ist.
Bald jedoch ergaben sich große Schwierigkeiten und Probleme bezüglich der baulichen Ausgestaltung.
Mehrfach hatte sich die Diözesanleitung mit Verfügungen durch die Bauverwaltung auseinander zu setzten. Ein Stein des Anstoßes war die unterschiedliche Auffassung über den dauerhaften Verbleib der Bauwagen auf dem Gelände. Trotz intensiver Verhandlungen gelang es leider nicht, den Abzug der Bauwagen zu verhindern. Da sich das Kursgelände innerhalb eines Landschaftsschutzgebietes befand, konnte von Amtswegen keine Genehmigung erteilt werden.


In einer Mitteilung der Diözesanleitung aus dem Jahr 1984 wurden die Stämme über die aktuelle Situation informiert.


Die im vorangegangen Text angestrebte politische Lösung führte leider auch zu keinem Erfolg. Der Status-Quo (ohne die Bauwagen) durfte aber beibehalten werden. Viele weitere Jahre stand das Kursgelände nun in abgespeckter baulicher Ausstattung den Kindern und Jugendlichen der DPSG für spannende Lager und Fahrten zur Verfügung.


Aus Stammessicht

Aufgrund der räumlichen Nähe der Kursstätte zu Göttingen war sehr bald eine durchaus enge Beziehung entstanden.

So beteiligten sich einige Leiter bei Arbeitseinsätzen während der Aufbauphase. Rainer Bolli unterstützte aufgrund seiner fachlichen Kompetenz auch die Erweiterungsplanungen der Kursstätte. Gruppen des Stammes veranstalteten häufiger ihre Wochenendfahrten nach „Thiershausen“, so wurde die Kursstätte stammesintern gerne bezeichnet. Insbesondere in der kälteren Jahreszeit boten das Zelthaus sowie die Bauwagen unkomplizierte Gelegenheiten für Übernachtungen mit Luftmatratze und Schlafsack.

Jürgen Tuczynski beim Rover-Wochenende Jürgen Tuczynski beim Rover-Wochenende 1975 fand auf dem Gelände sogar eine Stammesaktion satt.

Der angrenzende Thiershäuser Teich bot dabei immer wieder die Möglichkeiten, Aktivitäten mit den stammeseigenen Kanadiern durchzuführen. Rege Beteiligungen fanden darüber hinaus bei mannigfaltigen Veranstaltungen des Harzbezirks statt.

Nachdem der Stamm 1976 nahe Holzerode ein schönes eigenes Zeltgelände bekommen hatte, wurden die Fahrten nach Renshausen zwangsläufig weniger. Jedoch haben Karl Heinz Ringel und Manfred Reddig häufig bei Anfragen von auswärtigen Gruppen das Kursgelände als eine Alternative zu dem Stammesgelände in Holzerode ins Gespräch gebracht und dadurch dortige Belegungen vermittelt.


Die Zeiten änderten sich, die Ansprüche der Gruppen auch!

In den späteren Jahren waren zwei weitere Kurstätten (Diekholzen und Seesen) entstanden, welche für den Verband und seine Arbeit immer häufiger genutzt wurden. Hinzu kam, dass die Kursstätte Renshausen, nun mal im äußersten geografischen Zipfel des Diözesanverbandes gelegen, nicht eben attraktiv für kurzzeitige Fahrten durch weiter entfernte Stämme war.

So folgte dann im Jahr 2000 eine umfangreiche Analyse bezüglich einer Weiterführung der ersten Kursstätte. Beurteilt wurden dabei der aktuelle bauliche Zustand, die Nutzungsfrequenz für Zwecke des Diözesanverbandes, Zukunftsperspektiven an diesem Standort sowie nicht zuletzt eine Betrachtung der ökonomischen Situation. Das Gesamtergebnis führte zu der Entscheidung, die Kursstätte Renshausen möglichst bald aufzugeben. Der Vorstand des Fördervereins, Heinz Nickel und Manfred Reddig, verhandelten mit dem Verpächter eine für beide Seiten vorteilhafte vorzeitige Auflösung des Pachtvertrages, welche ab dem 31.12.2001 wirksam wurde.

Damit endete nach fast 30 Jahren die Ära der ersten Kursstätte des Diözesanverbandes.


Fahrtenberichte von Lagern, die hier stattfanden: