„Roter See“ – Steckbrief eines Lagerplatzes

Der hier vorgestellte Lagerplatz liegt sehr schön gelegen im Kaufunger Wald zwischen Witzenhausen und Großalmerode.

Von Göttingen aus beträgt die Entfernung ca. 35 km.
Zu erreichen von Göttingen über Stockhausen, Groß Schneen, Friedland, Marzhausen, Hebenshausen, Witzenhausen, Dohrenbach, Fahrenbach zum Roten See.
Der See liegt eigentlich schön abgeschieden, die letzte Strecke auf einem gut ausgebauten Weg ist bergan mit dem Fahrrad nur durch das Schieben des Rades möglich.

Karte Roter See Karte Roter See


































Dort angekommen, erwartet einen ein einzigartiger Anblick. Ein Naturwunder, dieser kleine See am Grunde eines ehemaligen Steinbruchs. Er hat eine Ausdehnung von ca. 110 m in Ost-West-Richtung und 70 m in Nord-Süd-Richtung. Er liegt auf ca. 520 m Höhe. Die ihn umgebenen steilen Felswände (vulkanische Basalt und Tuffgesteine) sind bis zu 30 m hoch. Der See entstand durch allmähliches Volllaufen des schon vor über 100 Jahren stillgelegten Steinbruchs.

Blick zum Lagerplatz Blick zum Lagerplatz

Oberhalb des Steinbruchs liegt die kleine Gaststätte „Forsthaus“. Dort konnten entsprechend dem mitgegebenen Taschengeld einige Süßigkeiten und Getränke erworben werden.

Der Lagerplatz – für Truppgröße – befand sich in unmittelbarer Nähe des Steinbruchs auf freiem Gelände, welches von Wald umrahmt ist.

Sippen zelteten gerne auf der Felsnase, die auch zum mutigen Sprungbrett in das Seewasser genutzt wurde.

Uns Pfadfinder störte:
Für die Übernachtung musste pro Nacht und pro Zelt
1,– DM Zeltgebühr bezahlt werden. Bei schönem Wetter waren oftmals zahlreiche Gäste im Forsthaus und zudem tummelten sich viele Badegäste auf dem Gelände.

Der Zeltplatz wurde mehrfach von dem Göttinger Jungpfadfindertrupp für sein Sommerlager genutzt. Zusätzlich wurden auch Wochenendfahrten der Pfadfindersippen hierher unternommen. Das war in den 1950er und 1960er Jahren. 1967 führte der Göttinger Jungtrupp eine Wochenendfahrt vom 18. – 19. November durch und übernachtete in einem Nebengebäude der Gaststätte.


Wie der See zu seinem Namen kam
„Seine Farbe kann man wohl am besten mit der einer Tomatensuppe vergleichen.“ So steht es in einem alten Wanderführer.
Wissenschaftler fanden heraus, dass hier eine natürliche kolloidale Lösung vorliegt. Im Wasser fand man Eisen, Silicium und Aluminium. Der See hat eine Tiefe von 21 m.
Von der einstigen Rotfärbung ist heute, und auch schon zu der Zeit unserer Lager und Fahrten nichts mehr zu sehen. Sie war wohl bis etwa 1940 zu beobachten.




Heute
Der See ist heute ein Naturdenkmal im Naturpark Meißner-Kaufunger Wald. Das Gast- und Forsthaus ist schon lange nicht mehr bewirtschaftet.

Somit ist der schöne Platz nicht mehr als Zelt- und Lagerplatz verfügbar.



Fahrtenberichte von Lagern, die hier stattfanden: